Energie dort zu produzieren, wo sie benötigt wird und die Wertschöpfung in der Region zu halten - mit diesem Ziel sind die Initiatoren der EnergieGenossenschaft Westhavelland, darunter die Ämter Rhinow und Nennhausen sowie die Gemeinde Milower Land, 2012 an den Start gegangen. Der Landkreis möchte dieses Vorhaben als zukünftig starker Partner unterstützen und ist der Energiegenossenschaft als 100. Mitglied nicht nur beigetreten, sondern hat auch 100 Anteile im Wert von 10.000 Euro erworben.
Landrat Roger Lewandowski: „Die aktuelle Energiekrise zeigt, dass wir zukünftig verstärkt auf kommunale Lösungen bei der Energiegewinnung setzen müssen, um den Menschen hier vor Ort eine sichere, preisgünstige und vor allem nachhaltige Energieversorgung anbieten zu können. Die EnergieGenossenschaft ermöglicht das gemeinsame Engagement der Bürgerschaft vor Ort unter Einbezug verschiedenster kommunaler, wirtschaftlicher und umweltpolitischer Aspekte.“
Bisher hat die Genossenschaft sich auf den Bau von Photovoltaikanlagen auf kommunalen und privaten Dachflächen konzentriert. So wurden sieben Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 170 kWp auf Dächern kommunaler Gebäude oder auf Wohnhäusern von Wohnungsgesellschaften errichtet. Landrat:„Ich begrüße es ausdrücklich, wenn wir zunächst alle zur Verfügung stehenden Dachflächen nutzen, bevor Freiflächen versiegelt werden. Da gibt es ungenutztes Potenzial zum einen und zum anderen schafft das eine größere Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern.“ Bisher wurden solche Anlagen insbesondere im westlichen Havelland errichtet. Künftig könne man sich eine räumliche Öffnung gut vorstellen, so Jens Aasmann, Amtsdirektor des Amtes Rhinow und Vorstandsmitglied der EnergieGenossenschaft Westhavelland. „Wenn uns für eine neue PV-Anlage eine geeignete Dachfläche im östlichen Havelland angeboten wird und wir genug Geld zur Verfügung haben, sagen wir nicht ‚nein‘.“
Auch Michael Koch, Beigeordneter und Umweltdezernent, begrüßt diesen Schritt. „Mit dem Erwerb der Anteile ist die Genossenschaft in die Lage versetzt, neue Anlagen zu schaffen und mit den Bürgern vor Ort zusammenzuarbeiten. Das Gute am Genossenschaftsprinzip: Alle Mitglieder haben unabhängig ihrer Anteilsgewichtung je eine Stimme. Eine gleichberechtigte und demokratische Form, die jeden dazu einlädt, an diesem Projekt teilzunehmen und so aktiv in den Entscheidungsprozessen mitzuwirken.“
Mittlerweile haben alle beigetretenen Mitglieder insgesamt Anteile im Wert von rund 150.000 Euro gezeichnet. Die meisten Genossenschaftsanteile stammen mit rund 75 Prozent von Privatpersonen. Darüber hinaus sind havelländische Kommunen und Unternehmen Mitglieder der Genossenschaft. Beitreten kann im Übrigen jeder der Genossenschaft durch den Erwerb von einem oder mehreren Anteilen im Wert von je 100 Euro.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.egwesthavelland.de