03.03.2006 -
Havelländischer Wirtschaftsdialog zum Thema Motorboot – Sport und Tourismus Am 16.02.2006 gab es im Rahmen der regelmäßigen
Landrats-Veranstaltungsreihe „Havelländischer Wirtschaftsdialog“, im Golf- und Landhotel Semlin ein Treffen zur Thematik Motorboot-Sport und Motorboot-Tourismus. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der MBS Potsdam. Unter
den ca. 40 interessierten Gästen konnte Landrat Dr. Burkhard Schröder kommunale Verantwortungsträger, Unternehmer der Bootsbranche und einige Vorstände havelländischer Motorboot-Sport Vereine begrüßen. Hauptreferent des Abends
war Herr Winfried Röcker, seit 1997 Präsident des Deutschen Motoryachtverbandes (DMYV), eines deutschlandweit agierenden, fast 100-jährigen, Dachverbandes für die Motorschifffahrt. Er gilt anerkanntermaßen als Experte auf dem
Gebiet Motorboot-Sport und –Tourismus. Dem von ihm geleiteten Verband gehören nahezu 600 Mitgliedsvereine, auch aus dem Land Brandenburg und dem Landkreis Havelland, an. Besondere Schwerpunkte des Vortrages von Herrn Röcker
waren die erheblichen Potenziale des Motorbootsports für Wirtschaft und Tourismus. In den 1990’er Jahren kam gerade durch die neuen Bundesländer, und besonders durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, neuer Schwung in die
Branche. Herr Röcker stellte heraus, dass die Arbeit der Vereine und des Verbandes – auch in Zusammenarbeit mit anderen Wassersportverbänden, z.B. den Seglern – besonders wichtig ist, um für immer bessere Bedingungen für den
Motorbootsport zu sorgen. Dies geht nach seiner Überzeugung überall dort besonders gut, wo es eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit der Vereine mit den Kommunen vor Ort gibt. Dabei forderte er auch die Vereine auf, sich
als offene und ansprechbereite Partner gegenüber kommunalen Verantwortungsträgern und der Einwohnerschaft zu präsentieren – und nicht, wie vor einigen Jahren noch recht häufig, gerade in den alten Bundesländern, als „geschlossene,
manchmal als etwas elitär angesehene Gesellschaft“. Besonders wichtig für die Motorboot-Reisenden ist eine intakte Infrastruktur entlang der Gewässer. Das fängt bei den Liegeplätzen (möglichst mit Wegweisern auf touristische
Ziele in der Umgebung!) an und endet z.B. mit Radwegen, auf die man so zu sagen direkt vom Boot aus „umsteigen“ kann.
Als nach wie vor zu dünn bezeichnete Herr Röcker das deutschlandweite Netz von Wassertankstellen und Slipanlagen. Insgesamt sei festzustellen, dass sich der Motorbootsport zwar seit den neunziger Jahren wieder besonders im
Aufwind befindet, dass allerdings die Motorboot Nutzer und Eigner sich in einer Altersstruktur befinden, dass man schon fast von „Nachwuchssorgen“ für dieses wunderschöne Hobby sprechen kann. Deshalb kümmere sich sein Verband auch
zunehmend intensiv um die Nachwuchsförderung. In der anschließenden Diskussion wurden überwiegend regionale Themen besprochen. So wurde die Renaturierung der Unteren Havel genau so angesprochen, wie der Konflikt, den
Motorbootsportler, zumindest im Ketziner Bereich, mit der Fischereiwirtschaft seit Jahren austragen. Hier konnte Herr Röcker über den Verband bei Bedarf juristischen Beistand anbieten. Er legte jedoch auch dar, dass ein
gedeihliches Nebeneinander wohl möglich sein müsse und eher als eine juristische Auseinandersetzung anzustreben sei. Herr Wittstock, Bürgermeister der Gemeinde Milower Land, dankte Landrat Schröder, mit Herrn Röcker einen solch
interessanten und kompetenten Ansprechpartner in das Havelland eingeladen zu haben und Herrn Röcker für dessen interessante Ausführungen. Auch für die Entwicklung des Wassersports und –tourismus im Milower Land waren die Anregungen
sehr wertvoll. |