Verkehrswacht in Schulbussen

... „Auf unseren Touren gab es keine besonderen Vorkommnisse“, berichtet Siegfried Wanagas, Mitarbeiter der Verkehrswacht. „Die Busfahrer haben aber eingeschätzt, dass es um einige Phonstärken leiser war als üblich.“ Rempeleien hätte man nicht verhindern müssen, mit einigen Ermahnungen war es getan. Die Mitarbeiter, die mit ihren grünen Verkehrswachtjacken auch als externe Begleiter erkennbar sind, scheinen also schon durch ihre „natürliche Autorität“ für mehr Ruhe in den Bussen zu sorgen – zumindest war das die Anfangserfahrung.

Die Begleiter fuhren auf sieben Buslinien mit; auf HVG-bedienten Linien als auch auf Linien von Havelbus. Dazu zählten u.a. die Strecke Rathenow-Friesack-Rhinow, Rathenow-Rhinow-Friedrichsbruch-Strodehne-Hohennauen oder Nauen-Ketzin. Die Strecken wurden vorher mit den Busunternehmen abgestimmt, besonders problematische Routen wurden ausgewählt; und das soll auch weiterhin so gehandhabt werden. „In der kommenden Woche begleiten wir Busse aller drei Busunternehmen  - HVG, Havelbus, Erdmanns Reisedienst“, sagt Wanagas. Am Mittwoch früh etwa werden die Route Nennhausen-Stechow und Nauen-Börnicke begleitet; am Donnerstag die Strecke Rathenow-Nennhausen-Buckow und Rathenow-Friesack-Görne.

Diese ‚automatische Begleitung’ ausgewählter Linien wird noch drei Wochen streng beibehalten. Nach insgesamt vier Wochen Busbegleitung, also nach der „Startphase“ des Projektes, soll es eine erste große Einschätzung gemeinsam mit allen Busunternehmen geben. Dann wollen alle dazu kommen, dass die Verkehrswachtmitarbeiter auf gezielte, aktuelle Anforderung der Busgesellschaften auf wechselnden Strecken mitfahren – so bedarfsgerecht wie nur möglich. Schnelles Reagieren der Mitarbeiter auf akute Probleme war von Anfang an gewollt. „Wenn heute ein Busfahrer sagt ‚Bei mir gab es früh zum wiederholten Mal Probleme’, dann können wir da am nächsten Tag auf dem Bus sein“, beschreibt Wanagas das Ziel.

Probleme gab es anfangs auch mit dem Busbegleitungsprojekt. „Die Genehmigung der neuen SAM-Stellen einiger Mitarbeiter kam nicht fristgerecht“, erklärt Wirtschaftsförderungsamtsleiter Bruno Kämmerling. Über vier Wochen gab es dadurch personelle Engpässe bei der Verkehrswacht. „Das ist nun geklärt – und darüber sind wir sehr froh“, so Kämmerling.

Eine weitere Änderung im Schulbusverkehr wird es noch geben: Ab Montag, den 6.11., fährt der Bus Rhinow-Wolsier-Spaatz-Hohennauen-Rathenow erst zur Grundschule und danach zur Gesamtschule. Bislang war das ungekehrt der Fall, weil die Reihenfolge der Schulen auf dem Weg so gegeben ist. Nun fährt der Bus im Interesse der Sicherheit eine Schleife – wie es eine Leserin der MAZ angeregt hatte. Der Fahrweg des Busses ist jetzt etwas länger, dafür ist können hoffentlich ein paar mehr ‚Kleine’ sitzen.