Polizei und Kreis bekämpfen Schwarzarbeit

... „Wir haben vereinbart, dass nach konkreten Hinweisen von Innungshandwerkern dem Verdacht auf Schwarzarbeit gerade an den Wochenenden kompromisslos nachgegangen wird“, informiert Kämmerling.

Hintergrund für diese Initiative sind vermehrte Hinweise von den Kreishandwerkerschaften über möglicherweise illegale Arbeiten beim Errichten oder Renovieren von Wohnhäusern besonders am Wochenende. Durch Schwarzarbeit entsteht den eingetragenen Handwerkern, die auf Rechnung arbeiten, ein immenser Verlust.

Obwohl das kreisliche Gewerbeamt Baustellen auch bislang schon regelmäßig an den Wochenenden kontrolliert, ist eine flächendeckende Überprüfung aufgrund der personellen Situation nicht möglich. „Gemeinsam mit den Polizeibeamten können wir jetzt  gezielt und schneller als bisher auf Verdachtsmomente reagieren“, so Kämmerling.

Von den objektbezogenen Kontrollen erhofft sich der Amtsleiter deutliche Fortschritte beim Bekämpfen der Schwarzarbeit. Die vor Ort aufgenommenen Protokolle der Beamten werden von den Mitarbeitern der Verwaltung geprüft. Liegt Schwarzarbeit vor, leiten sie die entsprechenden Maßnahmen ein.

Im ersten Halbjahr 2000 wurden 121 Baustellen stichenprobenartig kontrolliert. Daraufhin wurden 205 Betriebe überprüft. 137 davon sind in die Handwerksrolle eingetragen; bei 57 laufen die Ermittlungen noch. Sechs Verfahren wurden zur Bearbeitung an andere Behörden wie z. B. das Arbeitsamt oder die Bauberufsgenossenschaft abgegeben. Fünf Ermittlungs-verfahren leitete das Wirtschaftsförderungsamt aufgrund eigener Baustellenkontrollen ein.

Insgesamt kam es im laufenden Jahr bislang zu 35 Ordnungswidrigkeitsverfahren nach der Handwerksordnung und dem Schwarzarbeitergesetz. Dazu zählen neben den durch eigene Kontrolle aufgedeckten Fälle solche wegen unerlaubter Werbung in den Medien oder Fälle, die nach Aktenlage von anderen Behörden zugestellt wurden. 18 dieser Verfahren sind bereits abgeschlossen. In ihnen wurden Bußgelder in Höhe von ca. 10.000 DM festgesetzt.