... Die erste Stufe soll ein dreizügiges Gymnasium unter Berücksichtigung der besonderen Ausstattungskriterien für die naturwissenschaftlich-technische Prägung einschließlich Sporthalle, Sportfreiflächen, jedoch ohne Internat, beinhalten. Erste finanzielle Kalkulationen gehen von einer Investitionssumme von ca. 33,8 Millionen DM (inclusive Kosten für Grundstück und Erschließung) aus. Je nach Bedarf sollen eine zweite Erweiterungsstufe des Gymnasiums um ein Internat mit 75 Plätzen (Gesamtkosten dann ca. 39,8 Mill. DM) und eine dritte Stufe, in
der das Gymnasium auf 5 Züge erweitert wird (Gesamtkosten ca. 49,8 Mill. DM), möglich sein. Die Arbeitsgruppe der Kreisverwaltung hatte für ihre Entscheidung 9 Standorte zu prüfen; davon vier in Dallgow-Döberitz, zwei in Elstal
und je einen in Wustermark, Brieselang und Falkensee. Nach folgenden Kriterien wurden die Standorte bewertet: Zentralörtliche Gliederung, Bedarf nach Schülereinzugsbereich, Anbindung an den öffentlichen Verkehr, städtebauliche
Einordnung, Planungsrecht, Größe, Kosten und Verfügbarkeit der benötigten Grundstücksfläche, Kosten für die Schülerbeförderung und den Bau. Nach diesen zehn Kriterien schnitt das Grundstück in Neu-Döberitz, unweit der neuen
Grundschule, am besten ab. Mit der Benennung des Standortes hatte die Projektgruppe einen Mammutberg Arbeit zu bewältigen: „Wir hatten nur den knappen Zeitraum von fünf Wochen zwischen dem Kreistagsbeschluss am 9. Oktober und
dem heutigen Datum, um alle Standorte zu prüfen“, sagte die Leiterin der Gruppe, Barbara Vita. Kreisschulrat Dr. Rericher betonte, dass dem Gymnasium ein gemischtes Nutzungskonzept zu Grunde liegen werde: Es solle einerseits den
Bedarf an Gymnasialplätzen im Osthavelland decken und andererseits mit seiner besonderen Prägung ein attraktives Angebot der Begabtenförderung darstellen. Daran bestehe insbesondere im Nordwesten des Landes Brandenburg ein großer
Bedarf, da es anders als im Südosten des Landes hier bislang kein solches Spezialgymnasium gibt: „Wir haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, aber ich bin optimistisch, dass wir ein wirklich zukunftsweisendes Gymnasium aufbauen
werden.“ Der Vorschlag der Kreisverwaltung beinhaltet auch verschiedene Finanzierungsszenarien. Sicher gilt bislang jedoch nur, dass möglichst verschiedene Quellen erschlossen werden müssen. Weder nur aus dem Kreishaushalt noch
nur über verschiedene Förderungen wird dieses Projekt finanzierbar sein. Noch in diesem Jahr will Landrat Schröder das Gespräch mit dem Bildungsministerium suchen, um mögliche Finanzierungshilfen über Zinshilfekredite
o.ä. zu erörtern. Weitere Möglichkeiten wären Eigenkredite, Grundstücksverkäufe oder der Verkauf von Beteiligungen. Eine absolut disziplinierte Haushaltsführung sollte möglichst Mittel aus dem Verwaltungshaushalt freisetzen und ist
außerdem Voraussetzung für Kreditaufnahmen. Egal, welche Zusammensetzung die Finanzierung letztlich haben wird, eines ist für Landrat Schröder heute schon klar: „Wir wollen das Projekt, aber es bringt uns auch sehr dicht an die
Grenze unserer Leistungsfähigkeit“. |