Durchfallerkrankungen durch Coli-Bakterien

... Diese Bakterien sind weltweit verbreitet; besonders jedoch in Ländern mit einer hochentwickelten Landwirtschaft.

Coli-Bakterien kommen bei Rindern, Schafen und Ziegen vor, lösen bei den Tieren aber keine Erkrankung aus. Auch bei Pferden, Schweinen, Hunden, Katzen und Wildtieren werden sie gelegentlich gefunden.

Die Übertragung der Erreger auf den Menschen erfolgt über Lebensmittel, vor allem unzureichend erhitztes Rindfleisch, Rohwurst, nicht pasteurisierte Milch, Rohmilchprodukte und Wasser. Eine wesentliche Rolle spielt auch die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch als sogenannte Schmierinfektionen. Besonders gefährdet sind Familien und Gemeinschaftseinrichtungen,z. B. Kindergärten, Altenheime und Krankenhäuser. Bei Kontakt mit Tieren ist auch eine direkte Übertragung vom Tier auf den Menschen möglich.

Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung beträgt meistens ein bis drei Tage, kann aber auch bis zu acht Tagen andauern. Die Ansteckungsfähigkeit besteht solange, wie Coli-Bakterien im Stuhl nachweisbar sind. Die Keimausscheidung dauert fünf bis zehn Tage. Sie kann aber besonders bei Kindern auch über einen Monat betragen.

Viele EHEC-Infektionen bleiben unerkannt, weil etwa ein Drittel nur mit leichtem Durchfall einhergeht. Andere Erkrankte leiden jedoch an starkem Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, was dem Krankheitsbild der Ruhr ähnelt.

Die Betroffenen klagen über Bauchschmerzen, bei schweren Verlaufsformen kommt es zu einer Dickdarmentzündung und blutigem Stuhl. Säuglinge, Kleinkinder, abwehrgeschwächte Personen und alte Menschen erkranken häufiger schwer. Gefürchtet sind hier Nierenversagen sowie Hautblutungen. Diese schweren Komplikationen treten unabhängig von der Schwere des vorangegangenen Verlaufes der EHEC-Infektionen in fünf bis zehn Prozent der Fälle auf. Bei Nierenversagen muss der Patient unverzüglich an eine künstliche Niere angeschlossen werden.

Eine Therapie mit Medikamenten wie Antibiotika ist nicht angezeigt, weil in der Regel dadurch die Bakterienausscheidung nur verlängert wird.

Zur Vermeidung solcher Erkrankungen sollte man rohe Lebensmittel stets bei Kühlschranktemperatur lagern. Fleisch sollte mindestens zehn Minuten lang durchgebraten oder durchgekocht werden. Rohmilch sollte nicht verwendet werden, nur pasteurisierte Milch.

Kinder, ältere Menschen, Schwangere und abwehrgeschwächte Personen sollten tierische Lebensmittel grundsätzlich nur durchgekocht zu sich nehmen. Auf den Genuss von tierischen Produkten, die nicht erhitzt werden können, z. B. Rohwurst, Rohmilch, Käse sollte hier verzichtet werden.

Kleinkinder sollten beim Besuch von Streichelzoos oder Bauernhöfen nur unter Aufsicht Erwachsener Kontakt zu Tieren haben und hinterher gründlich die Hände waschen.

Nach dem alten Spruch: ”Nach dem Stuhlgang und vorm Essen, Hände waschen nicht vergessen” ist  Hygiene das A und O bei der Vermeidung von Infektionen.

Ist die Erkrankung einmal ausgebrochen, muss nach Anweisungen des Gesundheitsamtes eine Desinfektion durchgeführt werden, die als Hände- und Wischinfektion ausgeführt wird. Die mit Erkrankten in Berührung gekommene Wäsche sollte mindestens bei 60° gewaschen werden.

Hitzeunbeständige Materialien müssen zwölf Stunden in Desinfektionslösungen eingelegt werden und anschließend wie normale Haushaltswäsche gewaschen werden.