Fördergelder für Gemeinschaftsinitiativen im ländlichen Raum

... Die Probleme von ländlichen Regionen, auch in unserem Landkreis, sind immens: Junge Leute verlassen die Dörfer, weil Arbeitsplätze nicht ausreichend vorhanden sind, und der Altersdurchschnitt wird in vielen Gemeinden immer höher. Dieser Entwicklung entgegen-zuwirken ist das Ziel der LEADER-Programme. Mit Geldern der Union wurden in den vergangenen Jahren ganz verschiedene Projekte von Unternehmen, Vereinen und Verbänden gefördert, die die Lebensperspektiven im ländlichen Raum verbessern. Bildungs- und Ausbildungsangebote zählten ebenso dazu wie etwa das Erschließen von Nischenprodukten oder der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen. ‚Neue Ideen für das Leben auf dem Land’, unter diesem Motto könnte man die geförderten Projekte zusammenfassen.

„Beim LEADER+-Programm geht es nun nicht mehr darum, für einzelne Antragsteller einzelne Projekte zu fördern“, erläutert Landwirtschaftsamtsleiter Karl Eule. „Die Vernetzung vieler einzelner Aktivitäten mit dem Ziel, tragfähige Strukturen für ganze Regionen zu entwickeln, wird von der EU in den kommenden Jahren unterstützt.“ Grob gesagt geht es darum, dass nicht mehr jeder für sich an einem Projekt arbeitet, sondern mehrere Akteure gemeinsam Lösungen für Probleme in einem größeren Rahmen suchen. Regionale Netzwerke sollen so geschaffen werden.

Die Gebiete, in denen Vorhaben gefördert werden, sollen nach Festlegung der EU 100.000 Einwohner haben. Das liegt deutlich über der Größe eines Landkreises. Deshalb ist es wichtig, dass verschiedene Akteure etwa der Kreise Havelland, Prignitz und Ost-Prignitz-Ruppin sich zusammenschließen. Die Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) Friesack hat sich bereit erklärt, als Koordinator zu wirken. Interessenten sollten sich möglichst schnell an Frau Jarchow, Tel.: 033235 50 70, wenden. Auch das Landwirtschaftsamt des Kreises gibt unter Tel.: 03321 403 5519 Auskunft.

Das LEADER+-Programm läuft ab diesem Jahr bis zum Jahr 2006. Insgesamt sind dafür 2,02 Milliarden Euro eingeplant. Davon können 247 Millionen Euro in Deutschland vergeben werden; und davon wiederum 11,5 Millionen Euro in Brandenburg. Die Länder übernehmen jeweils eine Kofinanzierung (85 % EU, 15 % Land). Förderfähig sind Pilotprojekte, die über ein Ausschreibungsverfahren eingereicht werden müssen.