Umzug des Asylbewerberheims Heidefeld ist abgeschlossen

28.02.2001 - Umzug des Asylbewerberheims Heidefeld ist abgeschlossen

Auf den Tag pünktlich hat der Landkreis Havelland das Heidefelder Asylbewerberheim geräumt. Und das, obwohl der Betreiber für das neu geplante Heim in Rathenow erst Ende Januar kurzfristig von seinem Vertrag zurückgetreten war.

Damit kann das Gebäude zeitlich wie geplant der Stadt Rathenow übergeben werden, die jetzt ihr Gewerbegebiet Heidefeld vollständig entwickeln kann.

„Fast hätten wir selbst nicht geglaubt, dass wir so schnell mit der neuen Situation fertig werden“, sagt Ordnungsamtsleiter Manfred Lendt. „Aber jetzt ist es geschafft, und alle 210 Bewohner sind gut in ihren neuen Domizilen untergekommen.“

Landrat Dr. Burkhard Schröder hatte nach der Absage des Betreibers entschieden, in der konkreten Situation einen neuen Weg zu gehen: Familien ab vier Personen wurden in Wohnungen untergebracht, und in die Heime Rathenow-Birkenweg und Falkensee zogen mehr Asylbewerber als ursprünglich geplant.

Damit fanden die 210 Heidefelder Asylbewerber wie folgt neue Unterkunft: 140 zogen in den Birkenweg (dort leben jetzt 300 Asylbewerber), 20 in das Asylbewerber-heim Falkensee, und 50 Personen bezogen Wohnungen, die vom Landkreis angemietet werden. „Eine Familie lebt jetzt in Nauen, eine in Falkensee, und acht in Rathenow“, erläutert Lendt.

Die Wohnungen wurden mit Hilfe von freien Trägern mit gebrauchten, aber gut erhaltenen Möbeln eingerichtet. Die Mitarbeiter der Ausländerbehörde haben mit den Familien jeweils die Wohnungen besichtigt und ihnen bei der Einrichtung geholfen. „Das lief wirklich ausgezeichnet“, lobt Ausländerbeauftragte Gabriele Steidl. „Die Mitarbeiter waren mit großem persönlichen Einsatz dabei und hatten für Probleme immer ein offenes Ohr - das haben viele Asylbewerber mir gegenüber ausdrücklich erwähnt.“

Wie die Unterbringung in Wohnungen sich bewährt, muss die Zeit zeigen. Sicher ist jedoch, dass das nicht die neue „Standardvariante“ im Havelland wird, sondern aus der Situation heraus geboren wurde. „Auch in Zukunft werden Asylbewerber bei uns, so wie vom Gesetz verlangt, in der Regel in Heimen untergebracht“, betont Landrat Dr. Burkhard Schröder.

Um einen guten Beginn der Asylbewerber in ihren neuen Wohnungen zu gewährleisten, bittet Ordnungsamtsleiter Lendt die Nachbarn gerade in der Anfangszeit um Toleranz. Falls nicht alles gleich reibungslos klappen sollte, etwa mit dem Herausstellen der Gelben Säcke zur richtigen Zeit oder ähnlichem, sollten die neuen Mitbewohner darauf hingewiesen werden. Betreut werden die Asylbewerberfamilien in Wohnungen wie andere Asylbewerber auch von ambulanten Sozialarbeitern, die vom Asylbewerberleistungsgesetz vorgesehen und über die Landeszuweisungen finanziert werden.