Ausstellungseröffnung - 200 Jahre optische Industrie in Rathenow

06.03.2001 - Ausstellungseröffnung aus Anlass des  Jubiläums „200 Jahre optische Industrie in Rathenow“

Am Freitag, den 9. März 2001, eröffnet das Museum des Landkreises Havelland um 12 Uhr, im Kreishaus, Platz der Freiheit 1, 14 712 Rathenow die Sonderaustellung „Querschnitt durch die Rathenower optischen Erzeugnisse von 1801 bis 2001“, die vom 9. März bis 28. Oktober zu sehen ist.

Die Wiege der deutschen optischen Industrie steht in Rathenow. Vor genau 200 Jahren meldete der Pfarrer Johann Heinrich August Duncker seine Vielschleifmaschine zum Patent an und gründete die erste „Optische Industrie-Anstalt“. Dieses Jubiläum wird durch die Sonderausstellung gewürdigt.

Hier wird deutschlandweit zum ersten Mal ein wirklich umfassender Überblick über die Geschichte der optischen Industrie gegeben. Neben einem ansprechend aufbereiteten historischen Abriss werden 13 historische und aktuelle Produktgruppen präsentiert. Darunter sind viele seltene und einmalige Objekte; ausnahmslos Rathenower Produkte wie:

  • die Optik des Warnemünder Leuchtturms von 1898,
  • das weltweit erste Teleobjektiv (1903),
  • das weltweit erste Weitwinkelobjektiv „Pantoscop“ für Fotoapparate und
  • das weltweit erste Auflichtmikroskop (1951)

Natürlich ist die Ausstellung optisch ansprechend gestaltet: Spektralfarben, optische Täuschungen, schwarze Tunnel – lassen Sie sich überraschen!

Die Ausstellung ist zugleich auch Standortmarketing. Ihr Ziel ist es, eine Symbiose aus der Präsentation epochaler Industriegeschichte und nützlichen Impulsen für Rathenow als attraktiven Industriestandort im Havelland zu schaffen.

Mit einem Etat von 600.000 DM bildet sie zugleich den Grundstock für das zukünftige Optik-Industrie-Museum, das im z.Zt. im Umbau befindlichen Kulturhaus entstehen wird.

Für dieses Museum ist jetzt auch Kontakt nach Russland aufgenommen worden: 1946, nach Kriegsende, wurden viele optische Geräte als sogenannte Kriegsentschädigung in die damalige Sowjetunion abtransportiert. Intensive Nachforschungen haben ergeben, dass ein großer Teil davon noch heute in einem Werk in Krasnogorsk, nahe Moskau, existiert. Erste Kontakte zum Generaldirektor dieses Werkes lassen hoffen, dass eventuell das eine oder andere wertvolle Stück wieder an seinem Entstehungsort gezeigt werden kann.