Bundesverdienstkreuz für Frank Richter

06.07.2001 - Bundesverdienstkreuz für Frank Richter - Ehrung des Einsatzes für die Familien psychisch Kranker

Am Montag, den 11. Juni, überreicht Sozialminister Alwin Ziel dem Gründer des Landesverbandes „Angehörige psychisch Kranker e. V.“, Frank Richter, in Potsdam das Bundesverdienstkreuz. Damit wird der 71jährige Steckelsdorfer, der selbst Vater einer psychisch kranken Tochter ist, für sein Engagement bei der Gründung und dem Aufbau der Interessenvertretung von Angehörigen psychisch Kranker geehrt.

„Frank Richter hat den Landesverband 1993 gegründet, ihn sieben Jahre lang geführt und zu dem gemacht, was er heute ist – eine wirkungsvolle Interessenvertretung und eine starke Hilfe im Alltag“, berichtet Gesundheitsamtsleiter Knackmuß, auf dessen Anregung Landrat Dr. Schröder die Ehrung vorgeschlagen hatte.

 Richter habe gerade in den Anfangsjahren umfassende Kontakte zu allen Brandenburgischen Gesundheitsämtern, zur Landesregierung, zu Politikern, Ausschüssen und zu Beratungs- und Betreuungsstellen für psychisch Kranke aufgenommen. Durch seine Persönlichkeit sind diese Kontakte zu festen Arbeitsbeziehungen herangewachsen, die alle ein Ziel hatten und haben: Die Stärkung der Selbsthilfe von Familien mit psychisch kranken Angehörigen. Mittlerweile gibt es 55 Angehörigenselbsthilfegruppen im Land Brandenburg, und das ist zu einem nicht geringen Teil auch Frank Richter zu verdanken.

Der Abbau von Diskriminierung und Vorurteilen, der Ausbau der gemeindenahen Psychiatrie sowie die Integration der Kranken  und ihrer Familien in Beruf und Gesellschaft sind Inhalte, für die Frank Richter mit seiner Arbeit die Öffentlichkeit sensibilisiert hat.

Weitere Ergebnisse seiner Arbeit im Interesse von psychisch Kranken und ihren Familien sind ein Mitteilungsblatt des Verbandes, ein Beratungstelefon und etliche Fachtagungen mit Fachreferenten aus dem In- und Ausland.

Im Begründungstext für die Auszeichnung heißt es abschließend: „Frank Richter hat es mit der Bewältigung seines eigenen familiären Schicksals nicht bewenden lassen, sondern hat auf vielfältige Weise darüber hinaus auch die Sorgen und Nöte anderer Betroffener gesehen und sich – bis an die Grenze seiner eigenen Leistungsfähigkeit – ihrer angenommen.“

Zur Auszeichnungsveranstaltung werden der Gesundheitsamtsleiter Heinz-Walter Knackmuß sowie die Behindertenbeauftragte des Landrates, Gabriele Steidl, Frank Richter begleiten.

Montag, 11.06.2001, 10.30 Uhr, MASGF, Heinrich-Mann-Allee 103, Haus 5, Sitzungssaal 1. Etage, 14 473 Potsdam