Keine Legionellen in Rathenower Schwimmhalle

07.03.2001 - Amtsarzt informiert: Keine Legionellen in Rathenower Schwimmhalle

Legionellen haben in der Schwimmhalle Rathenow keine Chance. Das ergab eine aktuelle Überprüfung durch das Gesundheitsamt.

Die Mitarbeiter kontrollierten das gesamte Warmwassersystem auf sein Betriebsregime und prüften die Einhaltung verfahrenstechnischer Vorschriften. Außerdem wurden an insgesamt sieben Stellen Wasserproben entnommen. Die aufwändige mikrobiologische Untersuchung im Landesgesundheitsamt in Wünsdorf dauerte 14 Tage und brachte am Montag dieser Woche das Ergebnis: Legionellen nicht nachweisbar.

Konkret wurden an vier Stellen des Duschwasserleitungsnetzes und aus drei Badebeckenkreisläufen repräsentative Proben analysiert. In allen wurden keine Legionellen gefunden. Die Wasserproben wurden frühmorgens vor der Eröffnung der Schwimmhalle entnommen. Damit ist der ungünstigste Fall berücksichtigt, da während der Nachtzeit kein Duschwasser abläuft. Wenn die Krankheitserreger im System vorhanden wären, hätten sie gerade nachts ausreichend Zeit für ein ungehindertes Wachstum.

Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien. Sie finden im Temperaturbereich zwischen 25 und 55°C ideale Bedingungen für ihre Vermehrung. Daher ist mit ihrem Auftreten speziell in großen Warmwassersystemen zu rechnen, wenn nicht entsprechende Vorkehrungen eingehalten werden.

Das einwandfreie Laborergebnis für die Rathenower Schwimmhalle bestätigt, was vorher schon auf Grund des ordnungsgemäßen Betriebes vermutet werden konnte: Die Warmwasserinstallation entspricht modernen hygienischen Anforderungen. Sie ist so konzipiert, dass bei einwandfreier Betriebsführung ein Legionellenrisiko sehr gering ist. Die technischen Regeln zur Verminderung des Bakterienwachstums werden strikt eingehalten. So sorgt eine Umwälzpumpe rund um die Uhr dafür, dass das warme Wasser in der gesamten Schwimmhalle ständig im Kreislauf zirkuliert und es nicht zu Stagnationen in Teilen des Systems kommt. Kontinuierlich wird das Warmwasser mit einer Soll-Temperatur von 67 °C gefahren. Damit ist gewährleistet, dass im Warmwasserbereiter laufend eine Wiederaufheizung des Wassers erfolgt. Durch diese regelmäßige thermische Desinfektion werden ohne den Zusatz chemischer Mittel eventuell vorhandene Bakterien sicher abgetötet. Legionellen haben so keine Chance auf ein Überleben. Daher bestehen beim Duschen oder Baden in dieser Schwimmhalle für die Badegäste nachgewiesenermaßen keine gesundheitlichen Risiken.

Die aktuelle Überprüfung geschah aufgrund einer Anweisung des brandenburgischen Gesundheitsministeriums (MAZ berichtete). Hintergrund waren Schließungen einiger Berliner Schwimmhallen wegen bekannt gewordener Legionellenbelastungen des Duschwassers. Eine gesetzliche Pflicht zur Überwachung durch regelmäßige Probenahmen wird es in Deutschland erst ab dem Jahr 2003 geben. Unabhängig von jeder Beprobung gelten schon heute für alle Betreiber von größeren Warmwassersystemen als wichtigste Grundsätze: Regelmäßiges Hochheizen des Wassers sowie Vermeidung von Stagnation und Abkühlung in den Leitungen.