10.07.2001 - Von A... wie Attila bis Z... wie Ziegelstein
Leipziger Museologiestudentinnen erarbeiteten Ausstellungskonzeption für das Kreismuseum Rathenow In Zusammenarbeit mit dem Studiengang Museologie der Fachhochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig wurde eine
Ausstellungskonzeption für das Kreismuseum zum Bereich „Geschichte der Stadt Rathenow im 18. / 19. Jahrhundert“ erarbeitet. In der zukünftigen Dauerausstellung des Kreismuseums Rathenow soll neben der Geschichte der optischen
Industrie auch die Stadtgeschichte Rathenows präsentiert werden. Während mehrwöchiger Forschungsarbeit in Rathenow machten sich die Studentinnen Anja Bodschwinna und Anja Schubert mit den Beständen des Museums vertraut.
Nach wissenschaftlich museologischen Grundsätzen fotografierten, bearbeiteten und bewerteten sie fast 300 Objekte. Ausgewählt wurden schließlich 60 für den zukünftigen Ausstellungsabschnitt. Zusätzlich recherchierten die
Studentinnen in Bibliotheken und Archiven in Rathenow, Berlin und Leipzig. Der Ausstellungsabschnitt ist in sieben Themenbereiche gegliedert. Die Darstellung des wirtschaftlichen Lebens in Rathenow und Umgebung konzentrierte sich
in dieser Zeit neben der dominierenden Optik vor allem auf die Ziegelindustrie. Gezeigt werden zum Beispiel Produkte verschiedener Ziegelein wie „Feierabendziegel“. Die Geschichte Rathenows ist außerdem eng mit der
Entwicklung des Militärs verbunden. Mit der Präsentation einer Reservistenpfeife, verschiedener Fotografien und eines Husarenrocks – auch Attila genannt – wird dies verdeutlicht. Weiterhin werden das städtische Schulwesen und die
religiösen sowie geistigen - kulturellen Strömungen in Rathenow und dem Kreis Westhavelland zu dieser Zeit beleuchtet. Auch der Ausbau der Verkehrswege zu Wasser, auf der Strasse und auf Schienen wird einbezogen. „Es ist
beachtlich ist, wie die angehenden Museologinnen mit den Beständen des Museums umgingen, sie in zeitliche und historische Beziehungen zueinander und zum Thema setzten“, lobt die Museumsleiterin Dr. Bettina Götze. Betreut wurden
die Studierenden von Prof. Dr. Arnold Vogt, Studiengang Museologie an der HTWK Leipzig. Es war das erste gemeinsame Projekt von Kreismuseum und Fachhochschule - eine Zusammenarbeit, die durchaus fortgesetzt werden sollte. |