Wirtschaftsfaktor Radtourismus im Dialog

18.09.2001 - Wirtschaftsfaktor Radtourismus im Dialog

Stand und Perspektiven des Tourismus im Havelland stehen im Mittelpunkt des „Havelländischen Wirtschaftsdialoges“, der am kommenden Montag ab 18.00 Uhr im Land- und Golfhotel in Semlin stattfindet. Auf Einladung des kreislichen Amtes für Wirtschaftsförderung und der MBS Potsdam diskutieren die Betreiber touristischer Betriebe und Kommunalpolitiker auf der Konferenz über den Radfernwanderweg Havelland.

Nach einem einführenden Referat von Landrat Dr. Schröder als Vorsitzender des Reisegebietsverbandes Havelland e. V. werden Vertreter des Landestourismusverbandes und des Wirtschaftsministeriums die wirtschaftliche Bedeutung des Radtourismus für die ländliche Entwicklung anhand auswärtiger Erfahrungen darstellen. Immerhin haben bereits Ende der neunziger Jahre 1,92 Mio. Deutsche ihren Urlaub einer Untersuchung des ADFC folgend mehrheitlich im Fahrradsattel verbracht. Hohe Zuwachsraten von plus 15 Prozent zwischen 1995 und 1998 sprechen für sich.

Um dem andauernden Interesse an Fahrradurlaub gerecht zu werden, baut der Landkreis zur Zeit an einem 90 Kilometer langen Radweg, der bereits im Frühsommer nächsten Jahres die westliche Stadtgrenze Berlins bis zum Elbewanderweg in Sachsen-Anhalt erschließt. „Auf der Veranstaltung wird Baudezernent Goulbier detailliert den Verlauf des 16,2 Mio. teuren Radweges vorstellen, damit sich vor allem nahe gelegene Gastronomie  und Beherbergungsbetriebe auf die neue Herausforderung einstellen können“, erläutert Bruno Kämmerling, Amtsleiter der kreislichen Wirtschaftsförderung, ein Ziel der Konferenz.

Um nachhaltig wirtschaftliche Impulse zu bewirken, seien aber auch zusätzliche Radrundkurse dringend notwendig. Hier sieht der Amtsleiter die große Chance, das Umland touristisch zu erschließen. Neben bereits fertigen oder in Planung befindlichen Anschlussstrecken wird das Referat Kreisentwicklung in einem Vortrag  deshalb Vorschläge für weitere Anbindungen machen.

Finanziert werden müssten diese Wege jedoch von den entsprechenden Gemeinden. Wie dies trotz knapper öffentlicher Kassen gelingen kann, ist das Thema des letzten Referates. Ein Vertreter des Arbeitsamtes Neuruppin wird Wege aufzeigen, wie mit Unterstützung des Arbeitsamtes und anderer Förderinstrumente bei geringen finanziellen Eigenmitteln Radwege gebaut werden können.