Der Amtstierarzt: Vorsichtsmaßnahmen Maul- und Klauenseuche

28.02.2001 - Der Amtstierarzt informiert: Vorsichtsmaßnahmen Maul- und Klauenseuche

Alle Klauentier, die innerhalb der vergangenen zwei Monate aus Großbritannien in den Landkreis Havelland gebracht worden sind, sind laut Amtstierarzt Dr. Benno Ewert unverzüglich zu melden.

Wegen des aktuellen Maul- und Klauenseuchengeschehens (MKS) in Großbritannien ist diese Maßnahme notwendig. Außerdem sind Veranstaltungen jeder Art mit Klauentieren im Landkreis Havelland bis auf weiteres untersagt.

Ansprechpartner:
Amt für Landwirtschaft, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung
Goethestr. 59/60 in
14 641 Nauen
Telefon: 03321 / 403 - 5531 oder –5510

Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die sich sehr schnell im Tierbestand und über größere Gebiete ausbreitet. Es erkranken vor allem Klauentiere, d.h. Rinder, Schafen, Ziegen, Schweine sowie Rehe und Wildschweine.

Die Übertragung erfolgt einerseits direkt von Tier zu Tier, andererseits indirekt über den Menschen, Haustiere wie Hunde und Katzen, Milch, Fleisch oder Küchenabfälle. Das Virus ist sehr widerstandsfähig und kann außerhalb des Organismus monatelang überdauern. Die Erkrankungsrate ist sehr hoch (im Bestand fast 100 Prozent). Auch wenn viele Tiere überleben (Sterberate ca. 5 Prozent), bleiben sie dauerhaft geschädigt.

Das Krankheitsbild geht mit Fieber, blutigen Blasen und einem schlechten Allgemeinbefinden einher. Wie der Name der Krankheit schon sagt, verändert sich das Gewebe besonders am Maul und an den Klauen der Tiere. Sie beginnen zu lahmen und haben Schwierigkeiten beim Fressen.

Impfungen sind möglich, werden jedoch in Deutschland seit 1991 wegen der Vielzahl der Virentypen nicht mehr flächendeckend durchgeführt. Es gibt aber  in Deutschland große Mengen Impfstoffreserven (100.000 Dosen) gegen die zehn wichtigsten Virusarten. Diese Impfung wird allerdings nur unter bestimmten EU-rechtlichen Bedingungen als Notimpfung eingesetzt: Nach einem Ausbruch der Krankheit würden alle Tier rund um das Seuchenobjekt geimpft werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.