30.04.2001 - Sprechstunde für Stasi-Opfer durch „mobiles Beratungsbüro“ im Havelland Der Berliner Landesbeauftragte für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes der DDR, Martin Gutzeit, berät in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium Brandenburgs auch Betroffene im Land Brandenburg. Im Landkreis Havelland wird ein solcher Termin am Montag, den 14. Mai, von 9
bis 16 Uhr, in der Kreisverwaltung Rathenow, Bürgerservicebüro (Unteres Rondell und Zimmer 04) stattfinden. Um Wartezeiten zu vermeiden, sind Anmeldungen für ein Beratungsgespräch im Innenministerium bei Frau Radtke,
Telefon 0331 866 – 21 98, erwünscht. Die Mitarbeiter des Landesbeauftragten klären Betroffene über ihre Rechte auf und können u.a. Antwort auf folgende Fragen geben: Wie wird ein Antrag auf verwaltungsrechtliche
oder berufliche Rehabilitation formuliert, welche Hilfen gibt es für Menschen, die aus politischen Gründen in Psychiatrien eingewiesen wurden; wie kann zwangsexmatrikulierten Studenten, Schülern oder im Beruf Benachteiligten
geholfen werden. Menschen mit verfolgungsbedingten Störungen können an kompetente Ansprechpartner und Selbsthilfegruppen verwiesen werden. Nach Aussage des Innenministeriums reiße der Beratungsbedarf auch zehn Jahre nach der
Wiedervereinigung nicht ab. Durch die „mobilen Beratungsbüros“, die in jedem Monat in einer anderen Kreisstadt des Landes Station machen, soll eine deutlich erweiterte und bürgernahe Beratung ermöglicht werden. Diese Verbesserung
wird, so das Innenministerium, durch die enge Zusammenarbeit mit dem Berliner Landesbeauftragten erreicht. Das Stasi-Unterlagengesetz hat den neuen Bundesländern die Möglichkeit eingeräumt, einen solchen Beauftragten zu bestellen.
Das Land Brandenburg hat von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht. |