Landkreis Havelland reagiert auf BSE-Fall in Hertefeld

31.01.2001- Landkreis Havelland reagiert auf BSE-Fall in Hertefeld

Heute vormittag ging im Landkreis Havelland die amtliche Befundbestätigung durch die Bundesanstalt für Viruskrankheiten in Tübingen ein.

Eine Gruppe von Tieren der Gut Hertefeld GmbH (bei Nauen) wurde am vergangenen Donnerstag in Nordhorn /Niedersachsen geschlachtet. Eine Kuh war in einem Hamburger Institut positiv auf BSE getestet worden. Der zweite Testbefund aus Tübingen hat das Ergebnis bestätigt.

Auf der heutigen Pressekonferenz, an der auch Landwirtschaftsminister Wolfgang Birthler teilnahm, wurde die Entscheidung des Landkreises zur Tötung aller 449 Tiere der Herde bekannt gegeben.

Landrat Dr. Burkhard Schröder: „Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Gründe des Tierschutzes und der Ethik sprechen dagegen. Andererseits steht der Schutz der Verbraucher für uns an erster Stelle, zumal wissenschaftliche Grundlagen für eine 100 %ige Sicherheit für den Restbestand der Herde nicht gegeben sind.“

Landrat Schröder bemängelte das Fehlen rechtlicher Grundlagen und klarer Handlungsanweisungen für die unteren Behörden. Hier ist das Land und der Bund gefragt, regelnd und unterstützend einzugreifen. Minister Birthler versprach, sich für eine zentrale Lösung der Logistikprobleme und der finanziellen Absicherung  der Verfahren einzusetzen und auch bei der Bundesregierung gesetzliche Regelungen zur BSE-Problematik einzufordern. Er kündigte für die nächsten Tage eine zentrale Lösung bezüglich der Schlachthoffrage an.

Udo Folgart, Vorsitzender des Bauernverbandes Havelland, unterstützt die Entscheidung des Landkreises. Aus seiner Sicht gibt es z.Z. keine andere Alternative, um dem betroffenen Landwirt  einen Neuanfang zu ermöglichen.

Wie Amtstierarzt Dr. Benno Ewert mitteilt, wird der Tierbestand sofort tierseuchenrechtlich gesperrt.

Ein vom Landkreis eingesetzter innerbehördlicher Krisenstab  wird weitere Details der Umsetzung der Anordnung  erarbeiten.