15.08.2002 - Hochwasser im Havelland – Auswirkungen noch nicht abschätzbar Heute morgen tagte der kleine Katastrophenschutzstab des Landkreises Havelland, der die zu erwartenden Auswirkungen des Hochwassers analysierte und einzuleitende Maßnahmen
diskutierte. Morgen werden die Amtsdirektoren der voraussichtlich betroffenen Ämter über die aktuellen Anforderungen informiert. Insbesondere betroffen sein könnten von einem Ansteigen der Havel – deren
Abfluss in die Elbe stark behindert wird – Gemeinden des Amtes Rhinow. „Größeres Ungemach können wir für die Bevölkerung gegenwärtig noch nicht erkennen. Die Straßen werden befahrbar und die Versorgung der Bevölkerung gesichert
bleiben,“ erklärt Dr. Henning Kellner, oberster havelländischer Katastrophenschützer, der sich darum bemüht, den Abfluss zur Havel zu verringern, z.B. durch eine mögliche Schließung der Wehre am Havelländischen Hauptkanal. Darüber
hinaus schließt er jedoch nicht aus, „dass auch im Osthavelland im Bereich Ketzin die Laubenbesitzer nasse Füße durch die ansteigende Havel bekommen könnten. Wir wissen heute noch nicht, ob und wenn ja, in welchem Umfang wir
betroffen sein werden. Das Wochenende bleibt ruhig, am Dienstag wissen wir mehr.“ Erforderliche Schutzmaßnahmen werden insbesondere für die Weidetierhaltungen intensiv geprüft. Wer bisher in der Vergangenheit bei
starkem Regen oder Hochwasser einen voll gelaufenen Keller hatte, dürfte auch dieses Mal nicht verschont bleiben. Keller sollten geräumt und Wertgegenstände anderswo verstaut werden. „Falls die ansteigenden Pegel tatsächlich eine
Öffnung der Wehre bei Quitzöbel erforderlich machen, werden wahrscheinlich auch die Polder im Havelland geflutet – das schafft Luft für ca. 5-6 Tage,“ resümiert Kellner. Die Katastrophenschutzbehörde des Landkreises
steht in engem Kontakt mit dem Landesumweltamt, das allerdings den Umfang der Auswirkungen auf das Havelland bisher noch nicht genau einschätzen kann. Frühestens für Dienstag wird damit gerechnet, dass die Effekte des
Elbehochwassers im Havelland ankommen. Fast stündlich werden die aktuellsten Analysezahlen ausgewertet; die Öffentlichkeit über die Medien auf dem Laufenden gehalten. Die Kreisverwaltung hat eine Info-Hotline für
die Bürgerinnen und Bürger eingerichtet, die von 9.00 – 16.00 Uhr unter (03385) 551 4544 erreichbar ist und dringliche Anfragen beantworten kann. |