Hochwassersituation im Havelland bleibt gespannt

21.08.2002 - Hochwassersituation im Havelland bleibt gespannt

Der Katastrophenschutzstab des Landkreises Havelland gibt bekannt, dass heute 11.00 Uhr der Deich „Flötgraben“ auf einer Länge von ca. 100 m gesprengt wird. Gegen 13.00 Uhr werden die Deiche „Schafhorst“ und „Am Twerl“ auf einer Länge von jeweils ca. 50 m gesprengt. Diese Maßnahmen werden – wie auch die vorherigen Deichsprengungen – für erforderlich gehalten, um den Einfluss des Elbwassers in die Havelniederungen zu erreichen und eine zügige Entlastung für die vom Elbhochwasser betroffenen Gebiete zu schaffen. Damit werden alle geplanten Deichöffnungen im Havelland vollzogen sein. Die beiden letztgenannten Polder haben ein Fassungsvermögen von 30,5 Mio. qm Wasser. Wenn in den Poldern eine Wasserhöhe von 26,40 – 26,50 m über Normal Null (NN) erreicht ist, wird das Wehr der Wehrgruppe Quitzöbel wieder geschlossen. Es ist davon auszugehen, dass diese Schließung am morgigen Donnerstag gegen 22.00 Uhr erfolgen wird.

Gegenwärtig fließt oberhalb Rathenows – d.h. südlich der Kreisstadt – kein Wasser mehr ab, bis ein Oberpegel von 3,10 m erreicht ist. Das wird zu einem erhöhten Wasserstand der Havel in diesem Gebiet führen. Bis auf die erwarteten und bereits genannten Folgen, wie bspw. vollgelaufene Keller, sind mit keinen anderen Auswirkungen zu rechnen.

Zwischen Parey und Gülpe wurde die Verbindungsstraße vorübergehend gesperrt, um die ungehinderte Befahrung von Einsatzfahrzeugen sicherzustellen. Evakuierungen im Landkreis Havelland sind nicht geplant.

Der Stab ist zuversichtlich, dass nunmehr alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger ergriffen wurden. Heute Abend wird die Abfüllung von Sandsäcken eingestellt. Der Landrat des Landkreises Havelland Dr. Burkhard Schröder bedankt sich ausdrücklich bei allen Helfern, die unermüdlich im Einsatz waren. Gegenwärtig besteht kein weiterer dringender Bedarf an freiwilligen Helfern und wir gönnen allen eine Ruhepause. Für den Fall, dass ihre Hilfe wieder erforderlich wird, werden wir über die Medien um Hilfe ersuchen.

Auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger sind unsere Bürgerservicebüros vorbereitet. Sie sind telefonisch unter (03321) 403 5888 oder (03385) 551 1281 erreichbar.