Bundesweit findet im Monat September die Interkulturelle Woche statt. Zu diesem Zeitpunkt stehen die in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländer im Mittelpunkt, ihre
Lebensweisen, Kulturen; ihre Gründe, die zum Verlassen des Heimatlandes geführt haben. Durch gemeinsame Aktivitäten entstehen Kontakte, die zu einem besseren Verstehen der „Fremden“ in unserem Land führen.
Die Interkulturelle
Woche, die im Landkreis Havelland vom 13.09.03 – 19.09.03 begangen wird und unter dem Motto „Integrieren statt Ignorieren“ steht, bietet die Möglichkeit, auf die im Landkreis lebenden Zugewanderten aufmerksam zu machen. Sie machen
hier übrigens nur 1,75 % der Bevölkerung aus.
„Die Aktionswoche soll genutzt werden, um genauer auf die Menschen zu sehen, mit denen wir zusammenleben“, sagt Gabriele Steidl, Ausländerbeauftragte des Kreises. „Sie haben oft
einen langen Weg hinter sich, bevor sie zu uns kamen. Manche waren auf der Flucht vor Verfolgung, andere wurden aus ihren zerstörten Städten vertrieben. Wieder andere kommen zu ihren Familien, zum Lernen oder gründen Unternehmen.
Sie alle bringen ein Stück ihrer Heimat mit, ihre Lieder und Geschichten, ihre Sitten und Gebräuche.“
In den Veranstaltungen der Interkulturellen Woche wird für ein tolerantes Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft
geworben – und in diesem Jahr soll die Aktionswoche für einen Spendenaufruf genutzt werden: Mit dem gesammelten Geld soll ein Deutschkurs für Asylsuchende finanziert werden.
Im Vorfeld der Veranstaltungen findet am 9. September
unter Federführung des Kreissportbundes und der Arbeiterwohlfahrt ein Sporttag der interkulturellen Begegnungen statt. Schon am 7. September wird der Creativtag des Creativzentrum in Falkensee unter das Motto „Integrieren statt
Ignorieren“ gestellt.Programm
13.09.2003 - 11.00 Uhr
Rathenower Arbeits-und Qualifizierungsgesellschaft mbH
„Alte Heimat neu entdecken“
Erkundungstour mit SpätaussiedlerInnen nach Havelberg
14.09.2003 - 10.00 Uhr
Lutherhaus, Jahnstr., Rathenow
Eröffnungsgottesdienst
14.09.2003 - 15.00 Uhr
Märkisches Haus, Berliner Str. 11, Rathenow
„Klassik populär“
Kulturzentrum gGmbH
15.09.2003 - 16.00 Uhr
„Superbowl“ Bunsenstr. 24, Premnitz
Gemeinsames Bowling deutscher und ausländischer Kinder
Arbeitslosen – Service – Einrichtung
16.09.2003 - 10.00 Uhr
Falkensee, Spandauer Str. 148
„Deutsch als Zweitsprache“ Informationsveranstaltung
Ländliche Erwachsenenbildung Prignitz - Havelland e.V.
16.09.2003 - 16.00 Uhr
Jugendtreff Rathenow, Berliner Str. 41
Gesprächsrunde mit Asylsuchenden
Humanistischer Freidenkerbund
17.09.2003 - 09.00 Uhr
Friedrich-Engels-Str. 6, Premnitz
„Sinnesgarten“, gemeinsames Erleben
Arbeitslosen-Service-Einrichtung
17.09.2003 - 15.00 Uhr
Jugendtreff Nauen
„Toleranz gegenüber Ausländern“
Gesprächsrunde mit einer Aussiedlerin
Humanistischer Freidenkerbund
17.09.2003 - 16.00 Uhr
Jugendklub Kotzen
Gesprächsrunde mit Asylsuchenden
Humanistischer Freidenkerbund
17.09.2003 - 18.00 Uhr
Rathaus, R.101, Berliner Str.15, Rathenow
Politisches Café mit Lea Rosh
18.09.2003 - 16.00 Uhr
Jugendklub Kriele
Videovorführung „Die Welle“ mit Diskussionsrunde
Humanistischer Freidenkerbund
18.09.2003 - 16.00 Uhr
Jugendtreff Bredow
„Geschichtliche Entwicklung der Hitlerjugend“ Videovortrag mit Gesprächsrunde
Humanistischer Freidenkerbund
18.09.2003 - 17.00 Uhr
Rathaus, R.101, Berlinerstr.15, Rathenow
Ausschuss Tolerante Stadt Rathenow
Zeitweiliger Ausschuss
19.09.2003 - 13.00 Uhr
Friedrich Engels-Str.6, Premnitz
Gemeinsames Arbeiten mit Holz
Arbeitslosen-Service-Einrichtung
19.09.2003 - 14.00 Uhr
Diakonie, Mittelstr. 8, Rathenow
„Tag der Kulturen“
Diakonisches Werk Havelland e.V.
19.09.2003 - 18.00 Uhr
Musikbrauerei, Rathenow
Markt der Informationen
AsylbewerberInnen und Ökumenischer Begegnungskreis
19.09.2003 - 20.00 Uhr
Musikbrauerei, Rathenow
„Achmeds Traum“ Multikulturelle Straßenoper
Arbeitskreis pro Symbio
Während der Aktionswoche bietet der Westhavelländische Familienverband täglich für Spätaussiedlermädchen,
Ausländerinnen und einheimischen Mädchen ein vielseitiges Programm in der Kreativwerkstatt in der Kleinen Waldemar-Str.5a, ab 12.00 Uhr und in der Begegnungsstätte am Schwedendamm ab 09.00 Uhr an.
Neben den
aufgeführten Veranstaltungen gestalten Vereine und Verbände weitere Möglichkeiten der Begegnungen zwischen einheimischer Bevölkerung und Zugereisten. „Nutzen wir in einer Zeit, wo Fremdenfeindlichkeit und Rassismus weit verbreitet
sind und die Angst vor Fremden ein zentrales gesellschaftliches Problem ist, diese Möglichkeiten“, wirbt Gabriele Steidl. „In diesem Sinne sind alle Bürgerinnen und Bürger recht herzlich zu den Veranstaltungen eingeladen.“