Grippeschutzimpfung ist jetzt wichtig

08.09.2003 - „Grippeschutzimpfung ist jetzt wichtig“

Amtsarzt Dr. Walter Knackmuß informiert:

Die ersten Herbstnebel künden an, dass der Sommer zuende gegangen ist, und die ersten Minusgrade gemahnen uns an die kältere Jahreszeit, wo die Erkältungskrankheiten zunehmen. Husten und Schnupfen gehören nun wieder zum Alltag und werden meist ohne Komplikationen mit oder ohne ärztliche Behandlung überwunden.
Bei diesen Infekten der oberen Luftwege, die meist harmlos sind, gibt es eine Ausnahme – die Virusgrippe. Hier sind leider schwere Erkrankungen mit Todesfolge keine Seltenheit.
Nachdem im vergangenen Jahr 16.000 Todesfälle durch Grippeerkrankungen in Deutschland auftraten, hat die Grippeimpfaktion 2002/2003 mit dem neuen Grippeimpfstoff an Bedeutung gewonnen. Das Grippevirus verändert sich in sehr kurzer Zeit. Deshalb ist es erforderlich, jedes Jahr einen neuen angepassten Impfstoff zur Verfügung zu haben. In diesem Jahr wird ein Stoff verwendet, der mehrere A-Typen und mehrere B-Typen des Grippevirus enthält. Eine Erkrankung ist nach der Grippeimpfung nicht möglich, da es sich nur um Teile des Oberflächenantigens des Virus handelt und der Impfstoff  keine vermehrungsfähigen Viren enthält. Der Impfschutz tritt frühestens 14 Tage nach der Impfung ein und hält mindestens für sechs Monate vor.

Wer sollte sich impfen lassen?

Menschen

  • mit chronischen Erkrankungen der Atemwege oder Atemorgane,
  • mit chronischen Herzkrankheiten oder chronischen Nierenerkrankungen
  • mit Zuckerkrankheit und anderen Stoffwechselerkrankungen
  • die an Störungen der Bildung des roten Blutfarbstoffes oder einer Sichelzellanämie leiden

Ebenso ist Menschen mit angeborenen und erworbenen oder therapiebedingten Immunschwächen die Grippeimpfung besonders zu empfehlen.
Des weiteren wird die Impfung für alle Personen ab dem 60. Lebensjahr empfohlen.

Wer darf nicht geimpft werden?

Menschen, die eine Allergie auf Hühnereiweiße haben oder gegen Neomycin, Formaldehyd oder Octoxinol 9 überempfindlich reagieren, sollten nicht geimpft werden. Auch Menschen die an einer akuten fieberhaften Erkrankung leiden, sollten erst nach Rücksprache mit ihrem Arzt nach Abschluss der Erkrankung geimpft werden.
Schwangere sollten stets mit ihrem behandelnden Gynäkologen sprechen, ehe sie sich gegen Grippe impfen lassen. Auch sollten Sie ihrem Impfarzt mitteilen, wenn bei früheren Grippeschutzimpfungen Komplikationen oder allergische Reaktionen  aufgetreten sind.

Wie oft sollte geimpft werden?

Kinder vom vollendeten 5 bis zum vollendeten 35. Lebensmonat erhalten einmal 0,25 ml, Kinder, die noch nie gegen Grippe geimpft werden sollten, müssen frühestens nach vier Wochen eine zweite Impfung erhalten.
Erwachsene und Kinder ab dem 36. Lebensmonat erhalten einmal 0,5 ml von der Impfdosis.

Die Impfung muss jährlich wiederholt werden.

Welche Nebenwirkungen können nach der Grippeimpfung auftreten?

Es kann nach der Impfung zu einer Rötung, Schwellung oder zu kurzzeitigenVerhärtungen kommen.
Es gibt auch allgemeine Unverträglichkeiten, die mit Fieber, Übelkeit, Schüttelfrost, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen einhergehen.
Die Reaktionen verschwinden gewöhnlich nach ein bis zwei Tagen ohne Behandlung. In seltenen Fällen kann es auch zur Verminderung der Anzahl der Blutblättchen kommen und damit zu vereinzelten Blutergüssen. Allergische Reaktionen und Hautausschlag sind möglich. Sehr selten treten auch neurologische Erkrankungen nach der Grippeimpfung auf.
Falls Sie solche Nebenwirkungen beobachten, sollten Sie sofort ihren Hausarzt aufsuchen.

Wo können Sie sich impfen lassen?

Alle Hausärzte und Betriebsärzte haben wie das Gesundheitsamt zur Zeit Grippeimpfstoff vorrätig und können Sie impfen.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Havelland impft montags von 17 – 18 Uhr in den Räumen des Gesundheitsamtes in Nauen, Goethestraße 59/60 und dienstags zwischen 17 und 18:00 Uhr in den Räumen des Gesundheitsamtes in Rathenow, Geschwister-Scholl-Straße 7. Sie können außerhalb dieser Zeiten nach telefonischer Voranmeldung andere Impftermine im Gesundheitsamt vereinbaren (Tel:03385-551 46 35).