17.10.2003 - Neue Wege in der Berufsausbildung im Landkreis Havelland
Enge Zusammenarbeit mit Kreisgesellschaften geplant – Zusätzliche Ausbildungsplätze avisiert Der Landkreis Havelland und die kreislichen und kreisbeteiligten Unternehmen wollen im nächsten Ausbildungsjahr gemeinsam neue Wege zur
Verbesserung der Qualität in der Berufsausbildung beschreiten. „Und wir hoffen, dass wir die Kreisgesellschaften animieren können, mehr oder erstmals auszubilden“, benennt Personaldezernent Dennis Granzow ein weiteres Ziel. Der Austausch von Azubis soll dabei eine wichtige Rolle spielen. Wenn Unternehmen Büro-, Bürokommunikations- oder Informatikkaufleute ausbilden, kann ein Teil der praktischen Ausbildung in der Verwaltung stattfinden.
Nach Abschluss der Ausbildung winkt auch eine Anstellung in der öffentlichen Verwaltung; in Abhängigkeit von Leistung und vorhandenen freien Stellen. „Mit diesem Angebot erleichtern wir es den Unternehmen, junge Leute auszubilden.
Zusammen mit den möglichen Fördermitteln der Bundesanstalt für Arbeit könnte das einen wirklichen Schub geben“, hofft Granzow. Doch der Austausch soll keine Einbahnstraße bleiben. Auch die Verwaltung profitiert
davon, einen Teil ihrer Azubis Ausbildungssegmente in Unternehmen absolvieren zu lassen. Im Hinblick auf die zukünftige Einführung der Kosten-Leistungs-Rechnung in öffentlichen Verwaltungen werden an den haushaltsbezogenen
Arbeitsplätzen auch buchhalterische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse benötigt. Die können in der Verwaltung bisher nicht vermittelt werden. Um diese Herausforderung anzunehmen und wirklich zukunftsorientiert auszubilden,
bietet sich eine Zusammenarbeit mit kreiseigenen Unternehmen an. In der Kreisverwaltung sollen die Auszubildenden in Büroorganisation, Informations-verarbeitung und Bürowirtschaft unterwiesen werden, in den Gesellschaften sollen
sie hauptsächlich Rechnungswesen, Buchhaltung und Buchführung praktisch anwenden lernen. Der Austausch soll sich jeweils auf etwa 6 Monate je Auszubildende/r erstrecken. „Dabei wollen wir an die bereits gesammelten guten
Erfahrungen mit den Havelland-Kliniken und der Havelbus-Verkehrsgesellschaft anknüpfen“, sagt Granzow. Mit den Geschäftsführern der Kreisgesellschaften, u.a. der HAW, der OHE, des Westhavelländischen Pflegezentrums,
der Rathenower Werkstätten und anderen werden dazu zur Zeit Gespräche geführt und Konzepte erstellt. Zusätzliche Ausbildungsplätze in den Berufen Bürokauffrau/-mann, Kauffrau/-mann für Bürokommunikation und Informatikkauf-frau/
-mann im nächsten Ausbildungsjahr sind dabei das große Ziel. |