Beachtenswertes für Tierbesitzer

17.12.2003 - Die Feiertage stehen vor der Tür und hier gibt es so manches, was Tierbesitzer beachten sollten. Hier einige Tipps, zusammengestellt von unserer Kreistierärztin Frau Dr. Pfisterer:

Vorsicht an den Feiertagen

Im Trubel der Vorbereitungen für die Festtage werden oft die Risiken übersehen, die für unsere Haustiere bestehen. Einfache Vorsichtsmaßnahmen helfen, dass auch sie den Weihnachts- und Silvesterrummel gut überstehen.

Risiko Mahlzeiten
Wenn es aus der Küche lecker duftet, dann steigt der Appetit angesichts der Menüs und Leckereien, die aufgetischt werden, nicht nur bei Menschen, sondern auch bei den Vier-beinern. Doch Vorsicht: Die Festtagskost ist in der Regel viel zu salzig und fettreich für Vierbeiner, nicht selten endet das Naschen mit Magen- und Darmproblemen. Verdauungs-probleme zeigen sich dann später in Nahrungsverweigerung, Erbrechen und/oder Durchfall. Vor allem Geflügelknochen sind gefährlich für Tiermägen: Sie splittern und können schnell zu Verstopfung und Darmverletzungen führen. Generell sollten Sie Hunde und Katzen nicht mit Knochen füttern. Ebenfalls nichts für Tiere: Schokolade. Sie enthält Theobromin, das bei Tieren Erbrechen und Durchfall und, in größeren Mengen genossen, sogar den Tod zur Folge haben kann.

Risiko Weihnachtsschmuck
Am Christbaum klimpert der Schmuck und das Lametta: Eine echte Herausforderung für neugierige Tiere, besonders Katzen, die auch gerne mal probieren, wie Lametta schmeckt. Verschlucktes Dekorationsmaterial kann zu dramatischen Darmproblemen und Vergiftungen führen.
Das Erklettern des Weihnachtsbaums hat schon manchen Tannenbaum zum Umstürzen gebracht. Mit brennenden Kerzen führt das schnell zur Katastrophe; besser also elektrische Kerzen benutzen, wenn Tiere sich auch im Weihnachtszimmer aufhalten.
Geschenkpapier mit Metallbeschichtung knistert geheimnisvoll – und weckt die Neugier von Katzen. Wer sein Tier daran knabbert lässt, riskiert Vergiftungserscheinungen. Für eine „weiße“ Weihnacht wird manchmal Schneespray für die Tannenbäume oder Fensterscheiben benutzt. Tiere lecken gerne daran – und können sich vergiften. Geschenkbänder und Schleifen sind ein beliebtes Spielzeug bei Hunden und Katzen. Es besteht die Gefahr, dass sie sich beim Toben mit diesem Material strangulieren.
Wenn Teile davon gefressen werden, kann das zu Darmverschluss führen. Auch die weihnachtstypischen Pflanzen können Vergiftungen zur Folge haben: Weihnachtsstern, Stechpalme und sogar Mistelzweige sind nichts für Tiermägen, ebenso wenig das Wasser im Christbaumständer oder Duftölflüssigkeiten.
Lassen Sie daher Ihre Tiere niemals alleine im Weihnachtszimmer.

Was tun im Notfall?
Machen Sie sich rechtzeitig kundig, welcher Tierarzt oder welche Tierklinik an den Feiertagen Dienst hat. Die Telefonnummer sollte immer griffbereit liegen.

Risiko Silvester
Hunde- und Katzenohren sind viel empfindlicher als die der Menschen und die Knallerei am

Jahresende ist für die meisten Tiere Stress pur. Nach Silvester: Verstörte Katzen, die sich für ein paar Tage nicht mehr zu Hause blicken lassen, irritierte Hunde, die sich verkriechen und nicht fressen wollen.

Böller, Kracher und Raketen machen allen Tieren Angst. Hunde z.B. reagieren panisch, bellen und jaulen aufgeregt und wollen vermeintliche Angreifer abwehren. Katzen sind so verschreckt, dass sie sich am liebsten verstecken möchten. Alle Tiere brauchen an diesen Tagen unbedingt besondere Aufmerksamkeit.
Wegen der Verletzungsgefahr durch Raketen sollten Katzen und Hunde rechtzeitig ins Haus gerufen werden. Auch Hunde, die als „schussfest“ gelten, dürfen sich nicht in der Nähe von „Raketenabschussbasen“ aufhalten – zu groß ist die Gefahr, dass sie panisch und unberechenbar reagieren und weglaufen. Hunde sollten in diesen Tagen an der Leine gehalten werden und unter Aufsicht sein – die Tierarztpraxen sind alljährlich damit beschäftigt, Brand- und Augensalben zu verordnen.
Fütterung und Spaziergänge sollten – vor allem bei ängstlichen Tieren – in ruhigeren Momenten stattfinden oder ausnahmsweise ganz ausfallen.

Beruhigendes Verhalten und viele Streicheleinheiten helfen manchem verstörten Angstpatienten schnell wieder auf die Beine. Tiere, die extrem reagieren, brauchen Hilfe. Falls Ihr Tier erfahrungsgemäß die Nahrung verweigert, heftig zittert, Durchfall bekommt oder unaufhörlich jault, fragen Sie Ihren Tierarzt im Vorfeld um Rat. Gegebenenfalls wird er beruhigende Medikamente verordnen.

(Quelle: WDR)

Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Amt für Landwirtschaft, Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung
Amtstierärztin Dr. Pfisterer, Goethestrasse 59/60, 14641 Nauen
Tel.: 03321 – 403 509

Katze, Kaninchen und Co. auf dem Wunschzettel?

Ein eigenes Tier zum Kuscheln und Schmusen- davon träumen viele Kinder zu Weihnachten und teilen das dem Weihnachtsmann auch gleich per Wunschzettel mit. Eltern und Verwandte können oft nur schwer widerstehen und so landen alle Jahre wieder Katze, Kaninchen und Co. unter dem Weihnachtsbaum.

Ganz abgesehen davon, dass der ganze Weihnachtstrubel die denkbar ungünstigste Zeit ist, um ein Haustier anzuschaffen, ist nach den Feiertagen oft schnell die erste Euphorie über das „tierische“ Geschenk verflogen.  Viele der anfangs heiß ersehnten „lebendigen Weihnachtsgeschenke“ landen dann im Tierheim, ein trauriges Ende für den vierbeinigen oder gefiederten Familienzuwachs.

Tiere sind Lebewesen, die Anspruch auf einen respektvollen und verantwortungsbewussten Umgang haben – ein ganzes Tierleben lang. Daher sollte die Anschaffung eines Tieres mit der ganzen Familie besprochen werden. Wenn sichergestellt ist, dass die ganze Familie den Anforderungen des Tieres gerecht werden kann, können Eltern und Kinder sich gemeinsam das neue Familienmitglied aussuchen.

Unser Tipp: Besuchen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie das Tierheim oder die Tierauffang-stationen im Landkreis. Bauen Sie über einen längeren Zeitraum ein Vertrauensverhältnis zu Ihrem neuen Familienmitglied auf, indem Sie z.B. mit den Hunden spazieren gehen, mit den Katzen spielen oder die Kaninchen streicheln. Ein solches Kennenlernen kann der Grundstein für ein lebenslanges harmonisches Miteinander sein.

Unser Tier- Check: Fragen, die Sie sich vor Anschaffung eines Tieres stellen und die Sie alle mit „ja“ beantworten sollten: Sind alle Familienmitglieder mit dem Tier einverstanden? Haben Sie genügend Zeit für das neue Familienmitglied? Kennen Sie die Bedürfnisse des Tieres? Können Sie das Tier auch bei Krankheit oder im Alter- auch über längere Zeit – sachgerecht versorgen? Ist Ihr Vermieter mit der Anschaffung einverstanden? Sind Sie nicht allergisch gegen Katzen- oder Hundehaare? Akzeptieren Sie, dass ein Tier Schmutz macht und möglicherweise die Wohnungseinrichtung stark „beansprucht“? Können Sie sich ein Tier finanziell leisten, haben Sie alle Kosten bedacht – Futter, Arztkosten, Zubehör, Steuern?

Zu bedenken ist, dass ein Haustier das Kind für viele Jahre bindet. Im Gegensatz zu Spielzeugen, die weggelegt werden können, wenn sie langweilig sind, bleibt die Verantwortung für das Tier. Die Entscheidung für ein Tier sollte daher niemals aus dem spontanen Bedürfnis nach einem lebendigem Kuscheltier  getroffen werden.

(Quelle:WDR, Dt. Tierschutzbund)

Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Amt für Landwirtschaft, Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung
Amtstierärztin Dr. Pfisterer, Goethestrasse 59/60, 14641 Nauen
Tel.: 03321 – 403 509