26.03.2003 - Präventionstage – Vermeidung von Unfällen

Ein Thema unter vielen innerhalb der Präventionstage im Landkreis Havelland ist die Vermeidung von Unfällen im Kindesalter. Die Unfallforschung sagt, dass 60 % der Unfälle vermeidbar sind. Voraussetzung dafür ist u.a. dass Eltern, Erzieher und Tagesmütter wissen, wo Unfälle am häufigsten passieren und welches die typischen Unfallgefahren sind.

So wird z.Z. im Rathenower Kaufland eine Riesenküche präsentiert, um typische Unfallgefahren z.B. in der Küche aus Sicht der Kleinkinder zu verdeutlichen.

Wie wichtig die Unfallprävention ist, zeigt allein die Statistik zu Kinderunfällen im Land Brandenburg und auch im Havelland, die auf der o.g. Präsentation von Frau Dr. Gabriele Ellsäßer, Leiterin des Landesgesundheitsamtes Brandenburg, dargestellt wurde.

So sind im Land Brandenburg Kinderunfälle die Todesursache Nr. 1 bei Kindern zwischen

1 und 15 Jahren. Im Jahr 2000 starben 20 Kinder, davon 8 Kinder unter 5 Jahren durch Unfall.

Im Jahr 2000 mussten allein in Brandenburg 8.289 Kinder wegen eines Unfalls stationär behandelt werden – ¼ der Kinder waren unter 5 Jahren. Unfälle sind im Schulalter der häufigste Grund für Krankenhauseinweisungen. Bei Kleinkindern ist es der zweithäufigste Einweisungsgrund.

Für das Havelland ergab sich aus den Einschulungsuntersuchungen für das Schuljahr 2002 folgende Statistik:

• 12,6 % der Kinder hatten bis zur Einschulung einen schweren Unfall gehabt. Dabei verunglücken Jungen leider häufiger als Mädchen (15,5 % zu 9,4 %)
• 75 % der Unfälle passieren Zuhause, 32 % in Kindertagesstätten und 8,6 % im Straßenverkehr.
• Ein wichtiger Risikofaktor für Unfälle ist die soziale Lage der Eltern. So waren z.B. Verbrühungsunfälle bei Familien mit niedriger sozialer Lage doppelt so häufig wie in Familien mit hoher sozialer Lage. In Mehrkindfamilien verunglücken die Kinder häufiger als in Einkindfamilien.