Havelländischer Wirtschaftsdialog

29.08.2003 - Havelländischer Wirtschaftsdialog: Durch Auslandsmessen neue Märkt erschließen

Landkreis informierte über aktuelle Fördermöglichkeiten

Eng gewordene Märkte und der Beitritt weiterer 10 Staaten Mittel- und Osteuropas zur EU zwingt viele Unternehmen, ihre Marketingbemühungen zu intensivieren und auch Außenwirtschaftsmärkte aufzubauen. Um diese Schritte zu erleichtern, führte die Wirtschaftsförderung des Landkreises gemeinsam mit dem Projektbüro „Innopunkt 3“ und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse am vergangenen Dienstag einen „Havelländischen Wirtschaftsdialog Messe- und Absatzförderung“ durch.

Rund 20 Unternehmer aus der Region folgten der Einladung ins TGZ Havelland, um mit Experten über Möglichkeiten des Messezugangs im In- und Ausland zu diskutieren. Zum Beispiel mit Albert Hoffmann, im Bundeswirtschaftsministerium für Internationale Messepolitik zuständig. Er machte den Teilnehmern Mut, auf Gemeinschaftsständen unter dem deutschen Logo an neue Geschäftskunden zu gelangen. Bei diesen Auftritten würden bis zu 50 Prozent der Kosten gefördert. Insgesamt ca. 250 Messen weltweit werden durch den Bund mit 35 Mio. € gefördert, an denen jährlich bis zu 300 deutsche Unternehmen teilnehmen.

Für die  IHK Potsdam informierte Jens Ullmann über die besonderen Fördermöglichkeiten brandenburgischer Unternehmen auf internationalen Inlandsmessen. Bis zu 120 € pro m² Ausstellungsfläche kann der Zuschuss betragen. Laut Ullmann zeigen Berechnungen, dass die Steuern, die der öffentlichen Hand infolge der auf Messen gewonnenen Aufträge zufließen, die ausgereichten Fördermittel bei weitem übersteigen.

Obwohl es eine geltende Markterschließungsrichtlinie gibt, hat die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) als Fördermittelgeber in diesem Jahr bisher keine Förderanträge zur Bearbeitung annehmen können – aus Geldmangel. Doch Ullmann konnte mit einer guten Nachricht aufwarten: „Ab dem 1. September wird die ILB nach meiner Kenntnis neue Anträge entgegennehmen!“ Deshalb sollten so schnell wie möglich neue Anträge gestellt werden.

Ein zeitlich flexibles Weiterbildungskonzept Marketing/Vertrieb war der Inhalt eines Beitrages von Prof. Dr. Uwe Höft, FH Brandenburg. Dass dieser Qualifizierungsbedarf bei vielen Firmen der Region vorhanden ist, hatte zuvor das Projekt „Innopunkt 3“ in Rathenower Unternehmen ermittelt. Jetzt sollen konkrete Projekte in den Betrieben umgesetzt werden, um die Vermarktung ihrer Produkte zu verbessern.

Abschließend stellte Frau Dr. Buchbach vom Berufsbildungszentrum (BAZ) Selbelang Liefer- und Kooperationsmöglichkeiten mit russischen Unternehmen vor. Um dort die Märkte zu erforschen und vor Ort zu erschließen, bildet das BAZ Russland-Manager aus, deren Hilfeleistung von hiesigen Unternehmen in Anspruch genommen werden kann.

Bruno Kämmerling, Amtsleiter der Kreis-Wirtschaftsförderung: „Zum Thema Außenwirtschaft hält mein Amt  zahlreiche Informationen und konkrete Angebote ´von der Wirtschaft an die Wirtschaft` bereit, einschließlich erheblicher personeller Möglichkeiten zur Vorbereitung des Markteintritts in verschiedenen Ländern. Interessenten können sich unter Tel. 03385-5511279 melden.“