Ausbau der ICE-Strecke Berlin/Hamburg

02.03.2004 - Ausbau der ICE-Strecke Berlin/Hamburg: Acht neue Brücken zwischen Nauen und Friesack

Längere Bahnsteige schaffen Platz für einen Wagen mehr am RE 2

Wenn die Metropolen Berlin und Hamburg künftig durch Zugfahrzeiten von nur 90 Minuten verbunden werden, sind beschrankte Bahnübergänge nicht mehr zulässig. Mit dem Ausbau zur Hochgeschwindigkeitsstrecke, zugelassen für 230 km/h  statt bisher 160 km/h, wurden auf dem Gebiet des Landkreises Havelland insgesamt acht Brückenbauwerke erforderlich. Im Zuge der Baumaßnahmen an der ICE-Strecke wurden jedoch auch, wie von Landrat Burkhard Schröder gefordert, die Bahnsteige an Haltepunkten verlängert. Damit können die Züge des Regionalverkehrs mit einem Wagen mehr als bisher fahren.

Vier der neuen Eisenbahnbrücken zwischen Nauen und Friesack verlaufen im Bereich kommunaler Straßen. Entsprechend geltender Regelungen müssen die Gemeinden dafür ein Drittel der Kosten übernehmen. Diese finanziellen Aufwendungen waren nicht über die kommunalen Haushalte zu sichern. „Deshalb haben wir mit den betroffenen Ämtern und dem Ministerium für Städtebau, Wohnen und Verkehr (MSWV) mehrfach und intensiv über den Einsatz von Fördermitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG)) beraten“, betont Baudezernent Jürgen Goulbier. Als Resultat kam es zu für alle Seiten zufrieden stellenden Lösungen.

Bis zum Ende vergangenen Jahres wurden die Brückenbauten an der B 5 nördlich von Friesack, an der L 166 zwischen Friesack und Zootzen, und in den Ortslagen Bienenfarm und Bergerdamm abgeschlossen. Spätestens bis Ende Juni 2004 erfolgt nach Informationen der DB AG die Übergabe der Brücken in Paulinenaue einschließlich eines Fuß-Radwegetunnels im Bahnhofsbereich, in der Luchsiedlung Brädikow sowie in Warsow und Vietznitz.  Kommunale Straßen sind davon die in Bienenfarm, Paulinenaue, Brädikow und Vietznitz.

Neben den genannten Brückenbauten waren auch eine Totalsanierung der Gleisanlage zwischen Paulinenaue und Friesack sowie Ausbauten im Bahnhofsbereich von Paulinenaue und Friesack erforderlich. Dabei wurden die Bahnsteige auf 140 Meter verlängert. So wurde auch die Forderung des Landkreises erfüllt, die eingesetzten Personenzüge des RE 2 (Berlin-Wittenberge) um einen zusätzlichen Wagen zu verstärken. Damit konnte das Platzangebot für Berufspendler nach bzw. von Berlin spürbar erhöht werden. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2003 stehen dadurch etwa 200 Steh-/Sitzplätze mehr zur Verfügung.