10.08.2004 - Bundesministerien: Zukünftiger Status der Havel ist gesichertE ine gute Neuigkeit nahm Landrat Dr. Burkhard Schröder Ende Juli aus Berlin mit: Er und sein Stendaler Amtskollege Hellmuth waren vom Bundesumweltministerium (BMU) und vom
Bundesverkehrsministerium (BMVBW) eingeladen und diskutierten mit den zuständigen Abteilungsleitern über den Stand der Bund-Länder-Gespräche zur Zukunft der Unteren Havel. Die wichtigste Aussage dabei war, dass die Havel entgegen
der 2002er Koalitions-vereinbarung von Rot-Grün auf der gesamten Länge Bundeswasserstraße bleiben soll und damit der Bund die Unterhaltung und Bewirtschaftung auch in Zukunft sicherstellt. „Das ist vor allem dem
Engagement der Landkreise und dem Regionalen Entwicklungskonzept Untere Havel zu verdanken“, so Landrat Dr. Burkhard Schröder. Bei dem Gespräch, an
dem neben den Landräten und Naturparkleiter Rocco Buchta der Abteilungsleiter Naturschutz des BMU, Jochen Flasbarth, der Leiter Abteilung Wasserstraßen des BMVBW, Norbert Krause, Vertreter beider Landesregierungen und des
Bundesamtes für Naturschutz teilnahmen, wurden folgendes festgelegt: Zwischen den Häfen Rathenow und Havelberg wird die Havel von der Klasse 3 Bundeswasserstraße auf Klasse 1 herabgestuft. Der einschiffige Verkehr von Schiffen der
Kategorie Groß-Finowmaßkahn (41 m lang, 4,70 m breit, 1,40 m tief) – wie z.B. der „MS Sonnenschein“ – ist auch in dieser Kategorie gesichert. Ein besonderes Zugeständnis des Bundes ist, dass auch große Hotelschiffe mit bis zu 82 m
Länge und 9,50 m Breite weiter auf der Havel zwischen Rathenow und Havelberg verkehren können sollen. Für diese Schiffe wird es eine Sondergenehmigung geben, und, besonders wichtig, der Bund wird auch weiterhin die Schleusen so
vorhalten, dass die Hotelschiffe fahren können. Die gesamten Änderungen bezüglich der Klassifizierung der Havel sollen noch in diesem Jahr in Kraft treten.
Eingepasst in diese Rahmenbedingungen wird auch die Renaturierung der Havel von Bahnitz bis zur Mündung, mit Schwerpunkt auf dem Abschnitt Rathenow – Havelberg, beginnen. 25 Millionen Euro stellt der Bund dafür zur Verfügung. Die
wichtigsten Vorhaben sind dabei das Aufnehmen des Deckwerkes (Steine am Flussufer) an dafür geeigneten Stellen, der Anschluss von ca. 10 Altarmen und das Anlegen von Fischtreppen. In den kommenden 3 Jahren sollen alle
Maßnahmen in diesem Kontext geplant, abgestimmt und vorbereitet werden; dafür stehen 2 Millionen Euro zur Verfügung. Erst wenn ein mit der Region einvernehmlich abgestimmter so genannter „Pflege- und Entwicklungsplan“ vorliegt,
wird der Hauptteil des Bundesgeldes freigegeben. Auch diese Fördermittelbescheide sollen noch im Jahr 2004 übergeben werden. Die Fachausschüsse und Kreistage in Rathenow wie in Stendal werden die Thematik Regionales
Entwicklungskonzept (REK) und Renaturierung im Herbst ausführlich diskutieren. |