Russische Sozialpolitiker informieren sich im Havelland

13.10.2004 - Russische Sozialpolitiker informieren sich im Havelland über die Arbeit mit straffällig gewordenen Jugendlichen

Eine russische Delegation ist in Sachen Jugendhilfe am kommenden Freitag, 15. Oktober, im Havelland bei Horizont e.V. zu Gast.
Die zwölf Landespolitiker und kommunalen Sozialpolitiker aus den Regionen Moskau, St. Petersburg, Briansk, Kirow und Kostroma interessieren sich vor allem für den Umgang mit schwererziehbaren Kindern und Jugendlichen, Ex-Straftätern und Opfern schwerer häuslicher Gewalt. Wie in Deutschland in solchen Fällen die Zusammenarbeit der einzelnen Behörden funktioniert, wie Justiz, Polizei, Sozial- und Gesundheitsämter gemeinsam mit freien Trägern Netzwerke bilden, welche finanziellen Möglichkeiten es gibt und wie sich letztlich diese Art der Jugendarbeit auswirkt, wollen sie erkunden.
 Der stellvertretende Landrat Dennis Granzow begrüßt die russischen Gäste gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Horizont e. V., Torsten Ulrich, und dem ehemaligen Nauener Bürgermeister Werner Appell, stellvertretender Vereinsvorsitzender, um 9.30 Uhr im Jugendbauernhof Rhinsmühlen (Kotzener Str.2, 14 715 Kotzen/ OT Rhinsmühlen).
Bei der Besichtigung werden die dortigen Angebote vorgestellt: Haftvermeidung durch soziale Integration, Jugendberufshilfe, Wohnen für Haftentlassene.
Um 11.30 Uhr wird die Gruppe in der Geschäftsstelle des Horizont e.V. erwartet. Dort wird die Entwicklung und die aktuelle Arbeit des Vereins vorgestellt. Im Anschluss besuchen die russischen Gäste ab 13 Uhr das Jugendhaus „Am Weinberg“ in Nauen. Dort wohnen insgesamt 11 straffällig gewordene Jugendliche, die hier im Schichtsystem betreut, wieder an einen geregelten, eigenverantwortlichen Tagesverlauf gewöhnt werden, eine Schule besuchen oder eine Ausbildung machen und so an ein selbständiges Leben herangeführt werden.