Das Gesundheitsamt informiert: Zecken-Enzephalitis

17.08.2004 - Das Gesundheitsamt informiert: Zecken-Enzephalitis

Zecken kommen weltweit vor. In Teilen Europas und Asiens sind sie Träger eines Virus, das die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) auslöst, eine Form der Hirnhautentzündung.
„Der Landkreis Havelland ist von diesen Virus tragenden Zecken bisher nicht befallen worden“, informiert Amtsarzt Dr. Heinz-Walter Knackmuß jetzt. In Deutschland gebe es die Virus tragenden Zecken hauptsächlich in Bayern, Baden-Württemberg sowie in einigen Landkreisen in Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz.
Die Zecken leben in Bodennähe und sitzen auf Gräsern und Büschen. Beim Blutsaugen können sie den Krankheitserreger übertragen. Da der Speichel der Zecke betäubende Substanzen enthält, bleibt ein Zeckenstich oft unbemerkt. Menschen, die gern wandern, zelten, joggen, Rad fahren oder angeln, reiten oder Arbeiten im Garten machen, picknicken oder Pilze sammeln sind besonders gefährdet. Wenn man die Zecke auf der Haut bemerkt, sollte man mit einer Pinzette oder den Fingernägeln möglichst die Haut unter der Zecke lockern und sie herausziehen. Dies muss ganz langsam geschehen und nach oben erfolgen. Die Zecke soll dabei nicht zerquetscht werden.
Die FSME beginnt häufig wie eine Grippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Es können aber auch schwere Verläufe mit Lähmungen und bleibenden Schäden, sehr selten auch Todesfälle (in ein bis zwei Prozent der Fälle) auftreten.
Vor Zecken schützt man sich vor allem durch entsprechende Kleidung, insbesondere festes Schuhwerk, lange Hosen und Jacken, wenn man wandern oder joggen will.
Auch eine Schutzimpfung gegen die FSME ist möglich. Im Havelland ist die Impfung wegen des Nichtvorkommmens jedoch nicht zu empfehlen. Nur wenn man entsprechende Regionen in Süddeutschland oder Tschechien aufsucht und ein ausgeprägter Wandertyp ist, sollte man sich mit seinem Hausarzt beraten, ob eine Impfung angezeigt ist.
Die FSME-Impfung wird zweimal im Abstand von 14 Tagen bis 3 Wochen durchgeführt und nach einem Jahr mit einer Auffrischungsimpfung komplettiert. Für Kinder und Jugendliche gibt es eine spezielle Dosierung. Impfreaktionen können auftreten. Dazu gehören leichte Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle, aber auch schwerere Komplikationen.