PKR-Stellen im Kreis MAZ v. 9.9.05

12.09.2005 - LESERBRIEF

Zu:  PKR-Stellen im Kreis – u.a. Frau Golze,  „Abenteuerliches Vorgehen“ , MAZ v. 9.9.05
Qualitätiv hochwertige Arbeit, aber keine Besitzstandswahrung
Anders als von Frau Golze unterstellt, treiben die Koalition von SPD und CDU im Kreistag und die Verwaltung keine Possenspiele. Vielmehr sind sie sich darin einig, der geltenden Rechtslage zu folgen. Die vom Jugendhilfeausschuss im Vorjahr beschlossenen Leitlinien enthalten nämlich die bindende Festlegung, wonach die zum 31.12.2005 befristeten staatlich geförderten Personalstellen für die Kinder- und Jugendarbeit auszuschreiben sind.
Ohne Ausschreibung wäre eine Fortsetzung der Arbeit unzulässig und ausgeschlossen. Dieser Rechts- und Sachlage trägt übrigens auch der von Frau Golze als abzuwarten angemahnte Beschluss des Jugendhilfeausschusses vom 31.08.2005 Rechnung. Er unterstützt das Vorgehen der Verwaltung ausdrücklich und einmütig. Von Abenteuerlichkeit also keine Rede.
Ebenso besteht kein Anlass, entsetzt zu sein. Es stimmt doch wohl jeder gerecht Denkende der Auffassung zu, dass – angesichts der sehr knappen Mittel – die Eigenbeteiligung einer Kommune jedenfalls dann auch ein maßgebendes Kriterium zu sein hat, wenn an gleichem Ort oder in der gleichen Region mehrere Träger im Wettbewerb um wenige verfügbare Stellen stehen und ihre Angebote inhaltlich von gleichwertiger Qualität sind. Der inhaltliche Ansatz ist immer das erste Kriterium. Erst wenn er überzeugt hat, wird über die Finanzierung zu reden sein.
Frau Golze zitiert zwar den Landrat zutreffend „…wenn gleichwertige Bewerbungen vorlägen…“, kommt auf diese Aussage auch mehrfach zurück; ignoriert deren Inhalt jedoch hartnäckig. Polemik hilft nur selten beim Argumentieren.
Um es kurz zu sagen: Es wird nicht eine Maßnahme in Rhinow in Konkurrenz stehen zu Ketzin. Nicht ausgeschlossen allerdings ist die Möglichkeit, dass im Ergebnis eines vorangegangenen sachlich-fachlichen Auswahlprozesses von fünf Bewerbungen aus einer Gemeinde oder Stadt nur vier berücksichtigt werden können.
Mit ihrem Motto „Wer bietet mehr?“ unterstellt Frau Golze böswillig, es gehe nur noch ums Geld. Sie weiß genau, dass dies nicht stimmt.  Frau Golze sollte die ínhaltlichen Prioritäten kennen, die in den Leitlinien zur PKR im vergangenen Jahr vom Jugendhilfeausschuss beschlossen wurden. Schulsozialarbeit und die Kooperation von Jugendhilfe und Schule spielen dabei eine wichtige Rolle.
Im übrigen lässt ihr Leserbrief den Eindruck zu, dass es der PDS nur um Besitzstandswahrung geht. Doch das hieße auch,  viele gute Ideen und Träger, die aufgrund der früheren Verfahrensweise noch nie zum Zuge kamen, weiterhin aus der Kinder- und Jugendarbeit auszuschließen. Mich macht jedenfalls nachdenklich, warum die PDS das beabsichtigte Ausschreibungsverfahren schon jetzt abschließend negativ bewertet, obgleich für 2006 die Mittel wie in Vorjahren für alle 29 Stellen zur Verfügung stehen und obgleich das Ergebnis eines Ausschreibungs- und Auswahlverfahrens noch gar nicht vorliegt.

Margarethe von Fintel
Sozialdezernentin