Tiere im Sommer

19.07.2005 - Tiere im Sommer  - Das Veterinäramt des Landkreises Havelland gibt Hinweise

Im Sommer wird es nicht nur uns, sondern auch unseren großen und kleinen Tieren schnell zu heiß. Doch mit ein paar einfachen Regeln können Sie die heißen Sommertage auch für Ihre Hausgenossen erträglich gestalten. Grundsätzlich müssen alle Tiere die Möglichkeit haben, sich der Sonne zu entziehen, wie sie es instinktmäßig in einem uneingezäunten Lebensraum auch tun würden.
Gerade bei Rindern, Pferden oder Schafen werden häufig Weideflächen beobachtet, die keinen natürlichen Sonnenschutz wie Bäume oder Hecken aufweisen. Hier ist der Tierhalter in der Verantwortung und muss einen künstlichen Sonnenschutz errichten, um seinen Tieren unnötige Leiden und Schäden zu ersparen. Denn auch Tiere, die das ganze Jahr über im Freien leben, können einen Sonnenbrand oder Sonnenstich bekommen. Auch in Stallungen können extreme Temperaturen auftreten, die in Verbindung mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zu einem Hitzekollaps führen können. Pferde, Rinder und Schweine sind gleichermaßen betroffen, wie z.B. Geflügel oder Kaninchen in der Hobbytierhaltung. Sommerfrische im Garten ist eine schöne Abwechslung für Kaninchen, Meerschweinchen und andere Kleintiere, sofern ihr Freigehege im Schatten steht.
Genau wie wir haben unsere großen und kleinen Tiere im Sommer besonders viel Durst. Nicht zu unrecht fordern einschlägige tierschutzrechtliche Bestimmungen, dass Tieren jederzeit ausreichend Wasser in entsprechender Qualität zur Verfügung stehen muss. Ein verantwortungsvoller Tierhalter muss wissen, dass sich an heißen Sommertagen bei seinem Tier der Bedarf an Trinkwasser um das Dreifache erhöhen kann; ein Napf mit frischem Wasser muss deshalb immer zur Verfügung stehen.
Jeden Sommer sterben Tiere im Auto, weil ihre Halter nicht bedenken, dass auch Hunde, Katzen, Kaninchen und Co. unter der Hitze leiden. So kann das Auto schnell zur tödlichen Falle werden. Bei hohen Außentemperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung kann die Innentemperatur in einem PKW in wenigen Minuten auf über 60°C ansteigen. Besonders Hunde sind gefährdet, da sie sich z.B. im Gegensatz zum Menschen nicht durch Schwitzen Kühlung verschaffen, sondern nur durch Hecheln. Die Luftfeuchte im Wageninnern steigt durch die Atemluft des Hundes sehr schnell an und verhindert so die lebensnotwendige Abkühlung. Dem Hund droht ein Hitzekollaps mit möglicher Todesfolge. Verantwortungsbewusste Tierhalter sollten daher in den warmen Sommermonaten ihr Tier niemals im Auto zurücklassen, auch nicht, wenn der Wagen im Schatten geparkt ist oder wenn nur kurze Besorgungen zu erledigen sind. Zum einen kann der Wagen binnen kurzer Zeit durch Änderung des Sonnenstandes oder Aufreißen der Bewölkung der prallen Sonne ausgesetzt sein – hier hilft auch kein geöffnetes Schiebedach oder ein einen Spalt breit geöffnetes Fenster- , zum anderen erwärmt sich das Wageninnere auch im Schatten. Deshalb dürfen Passanten nicht zögern, die Polizei zu rufen, wenn ein Tier bei praller Sonne in einem Auto bemerkt wird.
Den täglichen Spaziergang verlegt man dann am besten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Und große Anstrengungen, zum Beispiel Radfahren oder Joggen in der prallen Sonne sind tabu. Erleichterung schafft im Sommer auch regelmäßiges Ausbürsten der dichten Unterwolle oder gar ein radikaler Kurzhaarschnitt.
Bei Fragen steht Frau Dr. Ulrike Phisterer vom Veterinäramt des Landkreises Havelland unter der Tel.Nr. 03321/403 5509 zur Verfügung.