21.06.2005 - Havelländische Badegewässer durchweg von guter Qualität
Pünktlich zu Beginn der Sommerferien hat sommerliches Wetter Einzug gehalten. Temperaturen um die 30 Grad laden zum Baden ein. Und das ist an allen havelländischen
Badestellen ohne Abstriche möglich, haben die Untersuchungen des Gesundheitsamtes ergeben. Die Qualität der Badegewässer wird während der Sommersaison kontinuierlich durch das Gesundheitsamt des Landkreises überwacht. Gemäß der
Brandenburgischen Badegewässerverordnung werden seit Anfang Mai wieder alle Badestellen, die der EU-Berichterstattung unterliegen, in 14-tägigem Rhythmus kontrolliert. An allen sonstigen Badeseen erfolgt eine monatliche Prüfung.
Insgesamt werden in diesem Jahr im gesamten Landkreis Havelland 29 Badestellen, darunter 5 Badestellen entlang der Havel, beprobt. Als neue
Havelbadestelle ist in diesem Jahr der so genannte "Havelknick" Hohennauen (zwischen Hohennauen und Parey) hinzugekommen. Bestuntersuchtes
Oberflächengewässer ist der Hohennauener/Ferchesarer See mit seinen überwachten Badestellen in Ferchesar, Semlin, Hohennauen und Wassersuppe.
Bislang sind alle Proben mikrobiologisch einwandfrei. Bei eventuellen Beanstandungen würde sofort über die Medien und vor Ort informiert. Die Wassertemperaturen lagen am Tag der letzten Beprobung, am 13. Juni, noch
durchschnittlich bei 16 bis 17 Grad – sowohl in den Seen als auch in der Havel. Aufgrund der geänderten Wetterlage dürfte die Temperatur der meisten Gewässer mittlerweile um die 20 Grad betragen. Die nächsten Daten werden am
kommenden Montag, 27. Juni, erhoben. Die jeweils aktuellen Untersuchungsdaten unserer Badegewässer können entweder beim Gesundheitsamt erfragt werden oder sind für die
Badestellen mit überregionaler Bedeutung im Internet unter der Adresse
www.brandenburg.de/land/mlur/badestellen/ abrufbar. Wichtigstes Kriterium zur hygienischen Beurteilung eines Gewässers ist seine bakteriologische Belastung.
Darüber hinaus wird neben vielen anderen Parametern von den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes auch die Sichttiefe gemessen. Sie ist direkt abhängig vom Nährstoffgehalt und Algenwachstum in einem Gewässer. Die organische Belastung
der meisten Seen sowie der Havel führt deshalb zu verminderten Sichttiefen. Blaualgen färben das Wasser grünlich – wie etwa in der Havel und den Seen mit Havelanbindung, den Erdlöchern Milow-Marquede oder den Kiesseen Bergerdamm
und Grünefeld. Kieselalgen und Huminstoffe sorgen dagegen für eine bräunliche Farbe – so beispielsweise am Wolzensee, Steckelsdorfer, Kleßener oder Lochower See und am Strandbad Schönwalde sowie dem Badeteich Etzin. Werden bei
höheren Temperaturen Massenentwicklungen von Blaualgen ausgelöst, die das Wasser „blühen“ lassen – wie der Volksmund sagt – können bei empfindlichen Personen beim Baden Hautreizungen hervorgerufen werden. Darüber wird das
Gesundheitsamt dann sofort informieren. Viele der havelländischen Badegewässer unterschreiten aufgrund der natürlichen Gegebenheiten (Havelanbindung) bei der Sichttiefe den 2-m-Richtwert und auch den 1-m-Grenzwert der
EU-Richtlinie. Dies ist jedoch in erster Linie kein gesundheitliches, sondern ein ästhetische Problem und kann durch die Eintrübung eine Erhöhung des Unfallrisikos bedeuten. Darauf weisen die Badestellenbetreiber oftmals
schriftlich hin. Zu den klarsten Gewässern mit Sichttiefen über 2 m gehören der Badeteich Etzin und der Nymphensee Brieselang. Alle Wasseranalysen für den Landkreis Havelland werden im Potsdamer Wasser- und
Umweltlabor GmbH & Co. KG untersucht. Bislang wurden 65 Proben erhoben. Anlage:
Probestellen im Havelland |