22.02.2005 -
Integrierte Ländliche Entwicklungskonzeption (ILEK) für den Landkreis Havelland wird erarbeitet Im Land Brandenburg soll die Förderung für ländliche Räume
neu strukturiert werden. In der so genannten ILE-Richtlinie (Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung) des Ministeriums für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung (MLUR) sind die Prämissen dafür festgelegt:
Verschiedene bislang existierende Förderschwerpunkte wie die Dorferneuerung, landwirtschaftlicher Wegebau oder Schutzpflanzungen werden nun zusammengeführt zugunsten von Projekten, die zu einer positiven Entwicklung der
Agrarstruktur und einer nachhaltigen Stärkung der Wirtschaftskraft beitragen. Grundvoraussetzung für eine mögliche Förderung ist, dass eine den gesamten Landkreis umfassende Konzeption erarbeitet wird, in der prioritäre
Vorhaben zusammengefasst werden. Diese Arbeit ist im Havelland zur Zeit im Gange. Ein Planungsbüro (Szamatolski+Partner aus Dallgow/ Berlin) sammelt im Auftrag des Landkreises alle Projektwünsche der Kommunen, bewertet sie und
erstellt danach die Konzeption. Ein erster Zwischenbericht soll Ende April Landkreis und Gemeinden vorgestellt werden. Letztlich werden im ILEK verbindliche räumliche und inhaltliche Schwerpunkte gesetzt, auf die sich
der Einsatz der Förderinstrumente konzentrieren soll. Dazu müssen die vorhandenen und geplanten Projekte im Landkreis evaluiert werden. Die Mitarbeiter des Planungsbüros sind deshalb im engen Dialog mit den Ämtern und
Gemeinden und auch viel vor Ort, um deren Entwicklungsabsichten und Projekte einzubinden. Auch die bisherigen geförderten Projekte und Entwicklungsschwerpunkte in den Gemeinden werden berücksichtigt und in enger Abstimmung mit dem
Fördermittelgeber, dem Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Außenstelle Brieselang, diskutiert. Nach den Erfahrungen der letzten Wochen werden bis zu 400 Projektmeldungen erwartet, von denen ca. 15
bis 20 Projekte in der Startphase des ILEK berücksichtigt werden könnten. Künftig werden nur solche Projekte förderfähig sein, von denen eine wirtschaftliche Tragfähigkeit und eine Anstoßwirkung für die Region zu erwarten
ist. Ein Bewertungsverfahren mit u.a. folgenden Prämissen wird dafür vom beauftragten Büro benutzt: - verlässliche öffentliche oder private Partner vor Ort, - gesicherte Kofinanzierung, - klare Beschlusslagen der
örtlichen Gremien, - wirtschaftliche Strahlkraft, - Vernetzungen/Kooperationen, - Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Konzeption soll bis Ende Juni 2005 fertig gestellt werden. Im Anschluss daran soll ein 5 Jahre
andauerndes Regionalmanagement bei der konkreten Umsetzung der geförderten Projekte den Erfolg und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Projekte sicherstellen. Zeitgleich werden alle Landkreise des Landes Brandenburg solche
integrierten ländlichen Entwicklungskonzepte (ILEK) erstellen. Es gibt keine festen Fördersätze pro Landkreis. Entscheidend für die Vergabe der Fördermittel wird allein die Qualität der landesweit zusammengestellten Projekte sein,
so die Auskunft des Landesamtes. |