Blaualgen am Hohennauener See

27.07.2005 - Blaualgen am Hohennauener See - Gesundheitsamt warnt Badegäste

Bei routinemäßigen Kontrollen der Badestellen im Havelland am Mittwoch (27.07.05) wurden durch das Gesundheitsamt an mehreren Orten am Hohennauener See massive Blaualgen-Aufschwimmungen festgestellt. Das Wasser ist durch Partikel und Schwebstoffe stark eingetrübt und zeigt einen dichten grünlichen Oberflächenfilm.Das ist das typische Erscheinungsbild für die Massenentwicklung von Algen: Der Volksmund nennt es Wasserblüte.
Die Sichttiefe an den Badestellen ist erheblich herabgesetzt. Sie betrug bei den aktuellen Messungen an der Dranseschlucht Ferchesar nur noch 0,35 m, an der Dorfbadestelle Ferchesar gar nur 0,20 m, am Bauerndeich Semlin und an der Badestelle Wassersuppe 0,70 m sowie an der Badestelle Wassersuppe 0,80 m. Wie ausgegossene grasgrüne Farbe zeigt sich die Wasseroberfläche abschnittsweise vor allem im östlichen Teil des Sees, also im Raum Ferchesar.
Blaualgen können bei Badegästen durch die von ihnen gebildeten Toxine gesundheitliche Reaktionen auslösen. Beim Verschlucken von Wasser können Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Empfindliche Personen reagieren mit Hautausschlägen oder anderen allergischen Reaktionen. Da sich die Blaualgengifte im Körper anreichern, kann wiederholtes Baden an mehreren Tagen die Gefahr einer Erkrankung erhöhen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, da sie beim Toben im ufernahen Wasser viel Wasser schlucken könnten.
Das Gesundheitsamt empfiehlt daher, darauf zu achten, dass beim Baden kein Wasser geschluckt wird und in Bereichen mit auffälligem Blaualgenauftreten auf das Baden ganz zu verzichtet wird. Beim Auftreten gesundheitlicher Beschwerden ist ein Arzt aufzusuchen. Da Blaualgenansammlungen sehr wind- und witterungsabhängig sind, können sie sich in kurzer Zeit wieder auflösen. Mit dem Auftreten von „Algenblüten“ muss im Hohennauener See auch zukünftig gerechnet werden. Sie sind das Ergebnis eines reichlichen Vorhandenseins der Pflanzennährstoffe Phosphat und Stickstoff.
Über den Schutz vor möglichen Erkrankungen durch Blaualgen informiert ein Merkblatt des brandenburgischen Gesundheitsministeriums, das beim Gesundheitsamt (neuer Sitz: Haus A des Paracelsus-Krankenhauses Rathenow) oder den Bürgerservicebüros des Landkreises vorrätig ist. Das Gesundheitsamt steht für weitere Rückfragen gern auch telefonisch unter 03385/551.7120 zur Verfügung.