Brandenburgische Frauenwoche im Landkreis Havelland

27.02.2006 - Brandenburgische Frauenwoche im Landkreis Havelland

In wenigen Tagen beginnt landesweit die 16. Brandenburgische Frauenwoche unter dem diesjährigen Motto „Mit Recht und Courage – Frauenrechte zwischen Anspruch und Wirklichkeit“.
Vom 03. bis 15. März findet im Havelland eine Vielzahl von Veranstaltungen statt, zu denen die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis gemeinsam mit freien Trägern, den Kirchen, Parteien, Institutionen, Vereinen und Verbänden herzlich einladen.
Das weit gefasste Thema lässt viel Raum für Ideen. Die Unterschiedlichkeit der Veranstaltungen spiegelt dies wieder. Einige Veranstaltungen seien beispielhaft genannt.
Mit dem Theaterstück „Die Wortlose“ am Montag, den 6. März um 17.00 Uhr im Großen Klubraum des Kulturzentrums wird das Martyrium einer Ehe von der Schauspielerin Susann Kloß dargestellt.
Am Dienstag, den 7. März um 15.00 Uhr informiert Frau Dr. Schröter beim Kleeblatt e. V. in der Großen Hagenstraße 8a in Rathenow zu Rechtsfragen, Kinderbetreuung, Unterhalts- und sozialen Fragen.
Am gleichen Tag, aber 19.00 Uhr, berät Rechtsanwalt Dr. Faust zu „Rechte von Frauen mit geistig behinderten Kindern“ in den Räumen der Lebens-, Alters- und Behindertenhilfe in der Schopenhauerstr. 18 c in Rathenow.
Eine szenische Lesung von KZ-Gedichten unter dem Motto „Unter dem Stacheldraht saß ein Vögel“ bietet die Musil-, Kunst- und Volkshochschule am 8. März um 18.00 Uhr in Rathenow in der Curlandstr. 65 an.
Die Festveranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises  findet am 9. März ab 14.00 Uhr im Märkischen Haus der Volkssolidarität in der Berliner Straße 11 unter dem Thema „Ich bin wie ich bin – Frauenbild zwischen gestern und heute“ statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Vergabe des 5. Frauenpreises, gestiftet und übergeben durch die Bundestagsabgeordnete Frau Dr. Spielmann. Die Politikwissenschaftlerin Claudia von Gèlieu und die Historikerin Beate Neubauer, beide bekannt als Expertinnen der Berliner und Brandenburger Frauengeschichte, lesen aus ihrem soeben erschienen Buch „KURFÜRSTIN-KÖCHIN-KARRIEREFRAU“ und laden zur Diskussion ein. Ein weiterer Schwerpunkt bildet das Programm der Gruppe LINGUA CANTAT. Sie bietet ein witziges, bissiges, lyrisches, prosaisches und musikalisches Programm um Schönheit und Hässlichkeit unter dem Titel „Spieglein, Spieglein oder Wer ist die Schönste?“. Ein von den Besucherinnen selbst gestaltetes Buffet lädt zum gemeinsamen Schlemmen ein.
Unter Anleitung von Gabriele Küther-Staudler wird am 11. März in der Förderschule „Spektrum“ in der Großen Hagenstraße 3b in der Zeit von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr ein Filzworkshop für Frauen und Mädchen angeboten.
Mit der Veranstaltung „Rechte der Frauen im ethnisch-kulturellen Kontext“ der Rathenower Arbeitsförderungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH und der AWO OberHavelland gGmbH am 15. März um 16.00 Uhr in der Jahnstraße 4-5 enden die Veranstaltungen in der Region Rathenow.
Zu allen Veranstaltungen sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Veranstaltung im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche im Landkreis Havelland

In der Zeit von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr wird unter Anleitung von Gabriele Küther-Staudler am 11. März in der Förderschule „Spektrum“, Große Hagenstraße 3b, Rathenow ein Filzworkshop für Frauen und Mädchen, die ihre eigenen Kraftsymbole finden und gestalten möchten angeboten.
Aus Quellen von uralten weiblichen Symbolen wie Spiral – und Labyrinthformen, Naturmaterialien und ganz individuellen eigenen Elementen werden kleine Reise- oder Yogateppiche, Wandbilder oder Sitzkissen sowie einfache Kleidungsstücke oder Schmuckelemente gefilzt.
Singend, malend und tanzend werden eigene Symbole gefunden und in Filz umgesetzt.
Der Unkostenbeitrag beträgt 38,00 Euro zuzüglich Materialkosten. Wegen begrenzter Teilnehmerinnenzahl ist eine verbindliche Anmeldung unter 033872 70801 erforderlich.

 

Am Montag, den 6. März 2006  um 17.00 Uhr wird im Großen Klubraum des Kulturzentrums in Rathenow, Märkischer Platz, das Theaterstück „Die Wortlose“ von Wilfried Happel mit der Schauspielerin Susann Kloß zum Thema - Tatort Wohnzimmer – eine Frau packt aus aufgeführt.
Renate – abgestempelt als stummer Schatten ihrer selbst, als Mauerblümchen – nimmt die Gerechtigkeit in ihre Hände: Sie kann auch anders!
Das Martyrium ihrer Ehe mit Reinald Rommel beendet Renate als Mörderin.
Jetzt beginnt das Kapitel der Aufarbeitung: Ihr Schweigen bricht, Worte sprudeln aus ihr heraus und verwandeln sie.
Voller herzzerreißender Komik und erschütternder Tragik erzählt Renate ihre Geschichte.
Die gemeinsame Veranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und des Unabhängigen Frauenvereins Rathenow ist kostenfrei.

 

Die Lebens-, Alters- und Behindertenhilfe führt im Rahmen der Frauenwoche am 7. März um 19.00 Uhr in der Schopenhauerstr. 18 c in Rathenow einen Fachvortrag zur Thematik „Rechte von Frauen mit geistig behinderten Kindern“ durch. Es geht speziell um Fragen:

  • Welchen rechtlichen Anspruch haben Mütter auf Hort-, Freizeit- und Ferienbetreuung ihrer geistig behinderten Kinder?
  • Welche gesetzlichen Grundlagen greifen?
  • An wen kann sich die betroffene Mutter wenden?
  • Wie sieht die Umsetzung in der Praxis aus?

Als Referent konnte Herr Dr. Faust, Rechtsanwalt aus Brandenburg; gewonnen werden. Er ist besonders durch seine Beratungstätigkeit beim Allgemeinen Behindertenverband des Landes Brandenburg (ABB) mit der Thematik vertraut.
Zu dieser Veranstaltung sind besonders betroffene Mütter, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen.

 

Am 8. März um 18.00 Uhr erfolgt in der Musik-, Kunst- und Volkshochschule in der Curlandstraße 65 in Rathenow eine Szenische Lesung von KZ – Gedichten zur Flamenco-Gitarre.
Am Anfang stand ein Fund aus dem Frauen – Konzentrationslager Ravensbrück, eine Sammlung von 47 Gedichten und Liedern in elf Sprachen. Das Original wurde gefertigt aus
Papier und Farben, die der SS – Bauleitung entwendet werden konnten. Zwei Tschechinnen hatten es in aller Heimlichkeit hergestellt, jederzeit in Gefahr entdeckt zu werden.
Über Jahrzehnte fristete das selbst gemachte Buch in einer Prager Wohnung ein unbeachtetes Dasein. In der Lesung werden ausgewählte Gedichte verschiedener Nationalitäten vorgetragen und über die Entstehung Des Buches berichtet. Musikalische Begeleitung gibt es mit eigens dafür komponierten Stücken auf der Flamenco-Gitarre.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.