Aufgrund des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit in Niedersachsen erreicht die 150-Kilometer-Zone um diesen Erkrankungsherd auch den Landkreis Havelland.

Folgende Gemeinden liegen in dieser Zone:
Großderschau, Rhinow, Gollenberg, Havelaue, Seeblick, Rathenow, Milower Land, Premnitz, Orsteil Bamme der Gemeinde Nennhausen

Diese 150-Kilometer-Zone wurde im Bundesanzeiger als Verordnung am 7. September 2007 veröffentlicht und trat am 8. September 2007 in Kraft.

Insgesamt sind im Landkreis rund 106 Rinderhalter mit 14.000 Tieren, 40 Schaf- und Ziegenhalter mit 3.500 Tieren sowie sechs Gatterwildhalter mit 30 Tieren betroffen.

Für diese Tierhalter bestehen besondere Regeln zum Verbringen von Tieren aus dem Bestand in die noch freien Gebiete. Zu diesen Regeln zählt die Behandlung der Tiere mit einem Mittel (Repellent) zur Abwehr der Mücken, die virologische Untersuchung auf den Erreger der Blauzungenkrankheit und das Besprühen des Innenraums der Transportmittel mit einem Insektizid.

Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung der Wiederkäuer, sie ist anzeigepflichtig. Das Virus ist für den Menschen nicht gefährlich. Milch und Fleisch können ohne Bedenken verzehrt werden. Die Seuche wird nicht unmittelbar von Tier zu Tier weiterverbreitet, sondern von einer Mückenart (Gnitzen) vor allem in den Morgen- und Abendstunden übertragen.

Die Symptome ähneln denen der Maul- und Klauenseuche (MKS) und sind begleitet von hohem Fieber sowie Rötung und Schwellung der Schleimhäute. Es kann zu Lahmheiten (Entzündung des Kronensaums) und zu Aborten kommen. Bei Schafen sind die Erkrankungssymptome stärker ausgeprägt. Die Erkrankung kann zum Tode führen, heilt aber in der Regel aus.

Weitere Informationen erhalten die betroffenen Tierhalter über die Aushänge der Gemeinden, über das Bürgerservicebüro des Landkreises (Rathenow Tel: 03385 / 551-1210, Nauen Tel: 03321 / 403-5888), über das Internet http://www.havelland.de/Aktuelles.1434.0.html und über das Veterinäramt 03321-403-5507.