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Film ab - Neuverfilmung von "Die Welle" im Marie-Curie-Gymnasium Dallgow-Döberitz

Zu Beginn der Sommerferien zog eine Geschäftigkeit ganz anderer Art im Marie-Curie-Gymnasium (MCG) in Dallgow ein: "Die Welle", ein Roman vom Amerikaner Morton Rhue, ist hier mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle neu verfilmt worden. Den letzten DREHTAG Mitte August nutzten Landrat Dr. Burkhard Schröder und Schulleiterin Elke Mohr, die Filmleute exclusiv bei ihrer Arbeit zu beobachten. Regisseur Dennis Gansel und Produzent Christan Becker berichteten anschaulich von den Arbeiten.

 

 

"Wir sind stolz, dass das Kreisgymnasium die Aufmerksamkeit der Filmcrew gefunden hat, und wünschen dem Film viel Erfolg!", so Landrat Dr. Burkhard Schröder.

 

Die Filmproduktionsfirma Rat Pack hat zusammen mit der CONSTATIN Film AG das kreisliche Gymnasium an 18 Tagen im Juli und August zum Set gemacht. Es war Hauptdrehort für den Film, der voraussichtlich im Frühjahr 2008 Premiere hat. Avisiert wird ein Festivalstart auf der BERLINALE.

 

Während der Dreharbeiten war das MCG weit entfernt von beschaulicher Ferienruhe. Eine Crew von 60 Darstellern und weiter über 150 Komparsen - darunter auch etliche Schüler des MCG - belegten das Haus. Und die Filmleute waren voll des Lobes: "Die Zusammenarbeit mit der Schule und Elke Mohr war unglaublich toll", so Produzent Becker. "Absprachen waren unkompliziert möglich, die Hausmeister standen immer bereit, wenn sie gebraucht wurden - es gab nie ein Problem, was nicht gelöst werden konnte." Dafür dankten Becker und Gansel ausdrücklich allen Beteiligten aus dem Havelland.

 

Landrat Schröder freute sich besonders, dass im MCG ein Thema mit gesellschaftlicher Brisanz verfilmt wurde, das zugleich auch im Rahmenlehrplan für Gymnasien enthalten ist. Das Entstehen von Totalitarismus und Extremismus wird u.a. anhand von "Die Welle" mit Schülern diskutiert und analysiert.

 

Der Roman von Morton Rhue, geschrieben 1984, wird auch im Marie-Curie-Gymnasium im Unterricht behandelt. Inhalt des Buches, das auf einer wahren Begebenheit beruht, ist das Experiment eines Lehrers: Seine Schüler können nicht begreifen, wie der Nationalsozialismus im historischen Kontext zu einer Volksbewegung wurde und sind sich sicher, dass sich so etwas nicht wiederholen könne. Daraufhin installiert der Pädagoge eine Experimentalsituation mit Verhaltensnormen, Rollenzuweisungen und Zielvorgaben. Schneller als gedacht ergibt sich daraus ein manipulativer Mikrokosmos, der eine solche Eigendynamik entwickelt, dass das Experiment angebrochen werden muss.

 

"Welche Möglichkeiten würde ein solcher Versuch heute - gestartet von einer charismatischen Lehrerfigur - an einem Gymnasium in Deutschland haben?" Das, so erläuterte Regisseur Gansel, war der Ansatz, sich mit dem Stoff filmisch auseinanderzusetzen.

 

Für die Zeit der Dreharbeiten mieteten die Produzenten das Gymnasium; die Vertragsbedingungen orientieren sich an der gültigen Gebührensatzung des Landkreises.