Der Landkreis Havelland ist mit seinem Modellprojekt 'Gesundheitsamt' auf einem guten Weg. Das befand das zuständige Fachministerium in Potsdam und genehmigte die Fortführung des Modellversuchs bis 2009 nicht nur, sondern begrüßte sie in dem Bescheid vom 30.11. ausdrücklich.
Damit wird der eingeschlagene Weg der Zusammenarbeit mit den Havellandkliniken bei den Reihenuntersuchungen fortgesetzt. Die organisatorische und fachliche Oberhoheit liegt weiterhin beim Gesundheitsamt des Landkreises; die Havellandkliniken führen jedoch einen Grossteil der Untersuchungen als 'Technische Helfer' durch. Hierbei handelt es sich um 90 Prozent der Kita-Untersuchungen, der Schuluntersuchungen bei Förderschülern in jedem zweiten Schuljahr, der Reihenuntersuchungen bei Sechstklässlern und der Schulunter-suchungen bei Zehntklässlern.
Neu ist zweierlei: Die Ärzte der Havellandkliniken nehmen auch die Untersuchungen der Kita-Kinder vor. Und das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie hat genehmigt, dass die so genannten 'Erstbescheinigungen nach Jugendarbeitsschutzgesetz' für die Zehntklässler von den Havellandkliniken selbst ausgestellt werden dürfen. Bislang musste diese Bescheinigung, die die Berufsfähigkeit von Schülern der zehnten Klasse bestätigt, noch vom Gesundheitsamt ausgestellt werden.
Die Schuleingangsuntersuchungen und einige Referenzuntersuchungen aus den genannten Bereichen werden weiterhin von den Kinderärztinnen des Gesundheitsamtes vorgenommen.
'Ich freue mich, dass das Ministerium unseren Argumenten gefolgt ist', zeigt sich Landrat Dr. Schröder mit der Entscheidung zufrieden. 'Damit werden nicht nur unsere Bemühungen zum Bürokratieabbau honoriert, sondern es wurde auch ausdrücklich die Vorbildwirkung für andere Kommunen konstatiert', so Schröder. Die Ergebnisse der Evaluation des Modellversuchs können von anderen Kommunen für künftige Projekte genutzt werden, hatte das Ministerium mitgeteilt.
Die Anträge zum Modellversuch, die sowohl die Fortführung der benannten Untersuchungen durch die Havellandklinken als 'technischer Helfer' als auch die Ausstellung der 'Erstbescheinigung nach §32 Jugendarbeitsschutzgesetz' beinhalteten, sind als Antrag zum ‚Bürokratieabbaugesetz’ (Erstes Gesetz zum Abbau bürokratischer Hemmnisse im Land Brandenburg v. 28.6.2006) gestellt worden. Damit sind sie ein havelländischer Beitrag zum Bürokratieabbau im Land.