Biotonne kommt - aber freiwillig

Bundesgesetz fordert getrennte Bioabfallerfassung, die nun im Landkreis umgesetzt wird

Bundesgesetz fordert getrennte Bioabfallerfassung, die nun im Landkreis umgesetzt wird

 

Bioabfälle müssen laut Bundesgesetzgebung ab dem 1. Januar 2015 getrennt gesammelt werden. Geregelt wird das über das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) von 2012, dessen Zweck es ist, die Schonung der natürlichen Ressourcen zu fördern. Einbezogen ist hier auch die Verwertung von Abfällen. So ist vorgegeben, dass Abfälle aus Küche und Garten gesammelt und zur energetischen Nutzung gebracht, also im Sinne des Gesetzes nachhaltig verwertet werden können. Dazu sollen Biotonnen verwendet werden.

 

Konkretisiert für das Land Brandenburg hat die Bundesgesetzgebung das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz im Frühjahr 2014 in der brandenburgischen Bioabfallstrategie. Diese verpflichtet die Kommunen zur flächendeckenden Einführung der Biotonne in privaten Haushalten in allen Landkreisen.

 

Also muss nun auch im Havelland, beginnend mit der Auf- und Ausbauphase bis Dezember 2015, die Biotonne ab Januar 2016 flächendeckend eingeführt sein. "Die Umsetzung soll in unserem Landkreis jedoch zunächst auf freiwilliger Basis erfolgen," so Umweltdezernent Henning Kellner. Das heißt, nicht jeder Haushalt muss sie nutzen, kann es aber bei Bedarf. "Uns lag daran, das Experiment Biotonne auf freiwilliger Basis zu starten, damit die Bürger nicht zu stark belastet werden und wir Erfahrungen bezüglich Mengenaufkommen und Verwertung gewinnen", ergänzt Landrat Dr. Burkhard Schröder.

 

Insgesamt kostet die vom Bund geforderte Einführung der Biotonne den Landkreis geschätzt mehr als 600.000 Euro. Diese Kosten sollen zum Teil auf die Gesamtbevölkerung umgelegt werden, natürlich abzüglich der nutzerbezogenen Mengengebühren derjenigen, die freiwillig mitmachen. Ausgegangen wird derzeit davon, dass es sich dabei anfangs um rund acht Prozent der Havelländer handeln wird. Die Behälter für die biologisch verwertbaren Abfallstoffe sollen in der Entsorgung billiger angeboten werden als die Restmülltonnen.

 

Über die Einführung der Biotonne auf freiwilliger Basis und deren Umsetzung beraten in der kommenden Woche, am 27. August, die Abgeordneten im Umweltausschuss und am 29. September im Kreistag. Die Ergebnisse werden dann auch Auswirkungen auf die Gebührenkalkulation der Jahre 2015 und 2016 haben.

 

Stephanie Reisinger
Pressestelle im Landkreis Havelland