Landkreis Havelland probt für den Katastrophenfall

Ausbildungswoche im Ahrtal beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Eine Delegation von Landkreismitarbeiterinnen und -mitarbeitern hat sich in der vergangenen Woche auf den Weg in das Ahrtal gemacht, um sich dort im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für einen möglichen Katastrophenfall im Havelland vorzubereiten. Für die Mitglieder ihres Katastrophenschutzstabes, die im Alltag anderen Aufgaben nachgehen, bietet die Kreisverwaltung regelmäßig Aus- und Weiterbildungen an.

Für einige Stabsmitglieder war es daher nicht die erste Ausbildung im Bundesamt, für andere allerdings schon, unter anderem für den Beigeordneten Michael Koch. Er ist seit April 2021 beim Landkreis tätig und seitdem auch Leiter des Katastrophenschutzstabes. „Die Woche in Bad Neuenahr-Ahrweiler hat mir gezeigt, dass ich mich auf mein Team im Katastrophenfall verlassen kann. Aber auch, wie komplex die Führungs- und Stabslehre in diesem Bereich ist“, so Michael Koch.

Katastrophenschutzstäbe bilden – neben den Stäben von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Bundeswehr – die zentralen Führungsgremien im Bevölkerungsschutz. Sie sind das Führungsinstrument der Einsatzleitung im Bereich des abwehrenden Bevölkerungsschutzes. Größere Schadenslagen oder Katastrophen sind durch eine Kreisverwaltung aber nicht alleine zu bewältigen. Erst das Zusammenspiel mit anderen Organisationen, Ämtern und Privatwirtschaft ermöglicht eine sinnvolle und effektive Bewältigung der jeweiligen Lage. Dieses Zusammenspiel muss jedoch geübt werden.

Deshalb waren in der vergangenen Woche auch Vertreter von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und Bundeswehr ebenfalls mit vor Ort. Das war in dem Übungsszenario auch notwendig. Es wurde ein Erdbeben mit daraus resultierender Flutkatastrophe und zahlreichen Verletzten und Toten simuliert.  Dass dies nicht unrealistisch ist, zeigt der Standort des Bundesamtes. Das Ahrtal wurde im vergangenen Jahr von einer Flutkatastrophe heimgesucht. „Es war erschreckend und beeindruckend zugleich, welche Macht das Wasser hat und wie solidarisch die Bevölkerung ist, wenn Hilfe nötig wird“, waren sich alle Teilnehmer einig.