Vereinfachte Texte helfen bei der Umsetzung der Barrierefreiheit
Die Kreisverwaltung geht einen weiteren Schritt in Richtung Barrierefreiheit. Auf der Homepage des Landkreises Havelland sind seit Kurzem Inhalte in Leichter Sprache verfügbar. Um Menschen mit geistiger Behinderung, Lernschwierigkeiten oder nur wenig Kenntnissen der Deutschen Sprache die Informationen leichter zugänglich zu machen, wurden die Seiten des Sozialdezernates, der Integrationsbeauftragten und die Informationen zur Eingliederungshilfe in die Leichte Sprache übersetzt. Begonnen wurde mit Inhalten, die für Betroffene besonders wichtig sind. Dabei hat Integrationsbeauftragte Noemi Pietruszka mit einer speziell ausgebildeten Übersetzerin aus Potsdam zusammengearbeitet.
„Wir sind als Landkreisverwaltung dazu verpflichtet, mit den Bürgerinnen und Bürgern verständlich und klar zu kommunizieren. Dies betrifft sowohl die Schriftsprache als auch die gesprochene Sprache. Die Behörden- und Amtssprache schafft bedauerlicherweise noch viel zu oft Barrieren. Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen, geringeren Lesekompetenzen und auch Nicht-Muttersprachler werden durch Sprache nicht selten benachteiligt. Vor diesem Hintergrund freut es mich sehr, dass das Sozialdezernat des Landkreises mit gutem Beispiel vorangeht“, erklärt Integrationsbeauftragte Noemi Pietruszka den Schritt zur verbesserten Barrierefreiheit.
Das Besondere an der Übersetzung in Leichte Sprache sei die abschließende Prüfung der Texte durch Betroffene. Dies bedeutet, dass Menschen mit geistiger Behinderung die Texte vorgelegt werden und diese die Texte dann auf Verständlichkeit prüfen und ihre Anmerkungen mit der Übersetzerin besprechen. Dies war auch bei den Inhalten der Kreisverwaltung der Fall.
„Der Mensch steht für uns im Sozialdezernat stets im Mittelpunkt. Wir arbeiten für die Menschen und sehen uns als Dienstleister für jede Havelländerin und jeden Havelländer. Teilhabe bedeutet auch, unabhängig vom Grad der Behinderung, Bildung oder Herkunft dazu in der Lage zu sein, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, Informationen aus dem Internet abzurufen. Dies gilt besonders in dem längst vorherrschenden digitalen Zeitalter, sagt Sozialdezernent Wolfgang Gall und hofft, dass bald auch weitere Inhalte in Leichter Sprache zur Verfügung stehen. Auf den übersetzten Seiten befindet sich ein Button „Leichte Sprache“, mit dem sich eine PDF-Datei mit den leicht verständlichen Texten und erklärenden Grafiken öffnen lässt.