Das westhavelländische Spaatz ist Gewinnerort des Kreiswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft". Landrat übergab die Auszeichnung
Landrat Dr. Burkhard Schröder hat am 21. Oktober den Gewinnerort des 9. Kreiswettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft" gekürt. Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einen Scheck über 1000 Euro erhielt in diesem Jahr Spaatz. Das westhavelländische Dorf qualifiziert sich damit für die zweite Runde des Wettbewerbs auf Landesebene im Sommer nächsten Jahres.
"Der Wettbewerb ist heute besonders wichtig, denn es geht darum, in den Dörfern angesichts des demografischen Wandels eine neue Zukunft zu gestalten", so der Landrat in seiner Laudatio.
Beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" steht der gemeinsame Einsatz der Menschen für ihren Ort, für das Gemeinwohl, im Mittelpunkt. Im aktuellen Wettstreit sollen Engagement und beispielhafte Beiträge zur zukunftsfähigen Entwicklung der brandenburgischen Dörfer herausgestellt werden. Abgeleitet sind die Ziele und Inhalte vom gleichnamigen Bundeswettbewerb.
Auf Kreisebene beteiligten sich in diesem Jahr insgesamt sieben Dörfer im Havelland. Alle Teilnehmenden warteten mit besonderen Initiativen und verschiedenen Schwerpunkten auf. Das und die gute Teilnehmerzahl machten es für die Kommission, bestehend aus Vertretern der Kreisverwaltung, des Landesamtes Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung, dem Tourismusverband Havelland und dem Kreisbauernverband, äußert schwierig, sich für eines zu entscheiden. Bewertungskriterien waren neben dem Gesamtbild des Ortes die sozialen und kulturellen Aktivitäten der Einwohner, die Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, die Baugestaltung und Siedlungsentwicklung sowie die Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft.
Der Gewinnerort
Spaatz ist ein Dorf mit 325 Einwohnern. Es ist ein Ortsteil der Gemeinde Havelaue im Amt Rhinow im Landkreis Havelland.
Der Ort liegt in einer landschaftlich reizvollen Umgebung, die reich ist an Feldern und Wäldern. Die umgebenden Landwirtschaftsflächen lassen Spaatz mit seinen Bauerngehöften authentisch wirken. Landwirtschaftliche und gewerbliche Betriebe in Ortsrandlage fügen sich gut ein.
Die Kommune hat sich vom überwiegend landwirtschaftlich geprägten Ort zum Wohnort mit weiterhin großer Bedeutung der Landwirtschaft, Dienstleistung, Kleingewerbe sowie Erholung entwickelt. Mit je einem Kleinstunternehmen befinden sich in Spaatz auch Handwerker, wie Ofen- und Kaminsetzer, Elektrotechniker, Stellmacher/Zimmermann, Druckerei und Friseur. Dennoch prägt in Spaatz weiterhin die Landwirtschaft den dörflichen Beschäftigungssektor. Sie gehört mit über 40 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern in Spaatz und Umland.
Mit seiner naturnahen Umgebung ist Spaatz ein beliebter Ort zum Wohnen sowie Anlaufpunkt für Touristen. Die Landschaft um Spaatz fügt sich in den Naturpark Westhavelland ein und lädt zum Wandern und Radwandern ein.
Die Bürgerschaft eint ein großer Gemeinschaftssinn, der bei zahlreichen Veranstaltungen und Eigeninitiativen im Ort deutlich spürbar wird. Großes Engagement haben die Spaatzer dem Erhalt ihres Dorfkerns gewidmet. So wird darauf geachtet, dass im innerörtlichen Bereich die ortstypischen Bauerngehöfte, die Vierseitenhöfe, das Ortsbild wahren. Den Ortskern prägt am begrünten und gepflegten Anger die Feldsteinkirche mit ihrem Fachwerkturm. Sie wurde zum größten Teil in Eigenleistung durch die "Freunde der Spaatzer Kirche" saniert und kann nun durch die Durchreisenden als "offene Kirche" genutzt und besichtigt werden. Für die Bundesgartenschau 2015 wird hier eine ständige Fotoausstellung über die Entwicklung des Ortes vorbereitet.
Besonderer Wert wird in Spaatz auf eine generationsübergreifende Verständigung der Bürger untereinander sowie die weitere Entwicklung des Ortes in allen Lebensbereichen gelegt. Junge Menschen und Familien sollen im Dorf gehalten und so dem demografischen Wandel begegnet werden.
Es gibt einen Feuerwehrförderverein, einen Angelverein, die AWO Frauengruppe, eine seit 30 Jahren bestehende "Frauen-Fahrradtruppe" und den Sportverein "Empor Spaatz", mit seinem barrierefreien Gelände, dem 118 Mitglieder angehören. Hier werden Fußball und Billard gespielt. Der Verein plant die Austragung der Bundesmeisterschaften für Billard - in seinem Dorf mit 325 seinen Einwohnern.
Kinder und Jugendliche werden für das Vereinsleben begeistert und oftmals für viele Jahre gewonnen. Seit über 40 Jahren gibt es den örtlichen Jugendclub. Als Mehrgenerationenhaus steht er mittlerweile allen Altersgruppen offen.
Spaatz hat sein Potenzial erkannt und zahlreiche Zukunftspläne daraus entwickelt. Die Spaatzer wissen "was Sie wollen - was Sie erreicht haben - und vor allem – was noch zu tun ist". So erfüllt der Ort das Motto des diesjährigen Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" und ist dem Landkreis Havelland im Landeswettbewerb 2015 ein würdiger Vertreter.
Platz zwei und drei
Den Platz erhielt zwei die Gemeinde Garlitz im Amt Nennhausen und auf Platz drei der Ortsteil Grünefeld in der Gemeinde Schönwalde-Glien.
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Stephanie Reisinger
Pressestelle im Landkreis Havelland