Engagiert für ein gemeinschaftliches Miteinander

Migrationsbeauftragte macht auf den Internationalen Tag der Migranten aufmerksam und besucht den internationalen Verein Dwai e.V. in Möthlow

Im Dezember 2000 wurde der Internationale Tag der Migranten von den Vereinten Nationen ausgerufen. Dass der 18. Dezember als Datum ausgewählt wurde, ist dem geschuldet, dass am 18. Dezember 1990 die Internationale Konvention zum Schutz der Migranten und ihrer Familienangehörigen von der UN-Vollversammlung angenommen wurde.

Primäres Ziel der Konvention war und ist es dabei, die rechtliche Lage von Migrantinnen und Migranten sowie deren Angehörigen im Bereich der Beschäftigung sowie Erwerbsarbeit im Ankunftsland zu verbessern. Dazu zählen Menschen mit Arbeitnehmerstatus, Saisonarbeiter, aber auch Menschen, die sich illegal in einem Land aufhalten sowie illegal einer Beschäftigung nachgehen.

Zum 31. Oktober 2022 waren im Landkreis Havelland 12.239 Bürgerinnen und Bürger mit Migrationsgeschichte gemeldet. Die Gruppe der Migrantinnen und Migranten sei heterogen, die Gründe ihrer Migration vielschichtig, erklärt Noemi Pietruszka, Migrationsbeauftragte des Landkreises Havelland.

Lange zählten die polnischen Einwanderer zu der größten Gruppe der neuzugezogenen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und der damit einhergehenden Fluchtbewegung jedoch fanden viele Ukrainerinnen und Ukrainer im Havelland ihre neue Heimat.

Ob neu im Havelland angekommen oder seit Jahren ansässig, für Noemi Pietruszka ist Migration eine gewaltige Ressource: „Migrantinnen und Migranten stellen eine große Bereicherung für unsere Gesellschaft dar - sie prägen das Bild der Gemeinden und, mehr noch, sind ein nicht wegzudenkender Teil des Havellandes.“

Am 14. Dezember 2022 besuchte Noemi Pietruszka den in der Gemeinde Märkisch Luch engagierten Verein Dwai e.V., um auf dem Internationalen Tag der Migranten aufmerksam zu machen. Dabei steht die Gestaltung gesellschaftlicher Teilhabe im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. So initiiert und begleitet der Verein diverse Projekte zur Bereicherung und Erleichterung des gemeinschaftlichen Lebens, wie zum Beispiel die Beschaffung eines E-Lastenfahrrads für die Gemeinde oder die Bereitstellung eines Backofens. Zudem engagiert sich der Verein in der Hilfe und Unterstützung ukrainischer Geflüchteter.

Der Name des Vereins „dwai“ bedeutet „ich und du, wir beide, zusammen“, wie dessen Vorsitzende Olga Bowgierd, die selbst im Jahr 2010 in Deutschland ihre neue Heimat fand, erklärt.

Migrantinnen und Migranten zu ermutigen, sich aktiv in das Gemeindeleben vor Ort einzubringen, sei eines der erklärten Ziele von Olga Bowgierd, denn: „Integration kann nur unter aktiver Miteinbeziehung der Migrantinnen und Migranten gelingen. Man muss mit Menschen sprechen, nicht über sie. Denn die allererste Grundlage für ein Ankommen in der Gesellschaft ist es, dass sich die Menschen hier vor Ort willkommen fühlen.“

Noemi Pietruszka erläutert dabei ergänzend: „Es gibt viele tolle Initiativen im Landkreis, die sich mit großem Engagement für neuankommende Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzen. Mit ihrer Arbeit schaffen sie diese Willkommensgrundlage“.

Ein großes Anliegen der Migrationsbeauftragten Noemi Pietruszka ist es, dass die Migrantinnen und Migranten im Vereins-, Gemeinde- und politischen Leben des Havellandes sichtbarer werden. „Ich möchte neue Havelländerinnen und Havelländer dazu ermutigen, sich zu organisieren und nicht nur am kommunalen Leben teilzunehmen, sondern dieses aktiv zu gestalten. Wie das genauer aussehen kann, dafür stehe ich gerne als Ansprechpartnerin zur Verfügung“.

Ein gutes Beispiel, wie dies gelingen kann, stellt der Verein Dwai e.V. dar. Mehr Informationen zu diesem finden Interessierte auf der Internetseite des Vereins dwai.de.