Havelland wird Wasserstoffregion

Der Landkreis wurde als Modellregion im Bundeswettbewerb HyLand ausgewählt. 35 Projektpartner arbeiten gemeinsam an einer Wasserstoffstrategie.

Der Landkreis Havelland wurde als Gewinnerregion im Bundeswettbewerb „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ in der fortgeschrittenen Kategorie „HyExpert“ ausgewählt und ist damit die einzige brandenburgische Kommune, die zu den 15 ausgewählten HyExpert-Regionen und den insgesamt 30 Gewinnerregionen deutschlandweit gehört. Als Gewinnerregion dieser Kategorie erhält der Landkreis bis zu 400.000 Euro, um ein umsetzungsreifes Gesamtkonzept für eine regionale Wasserstoffwirtschaft zu erstellen.

Mit dem Wettbewerb will das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Regionen die Möglichkeit eröffnen, ganzheitliche Wasserstoffkonzepte nicht nur zu entwerfen, sondern auch umzusetzen. Der Wettbewerb erfolgt in drei Stufen, um die einzelnen Regionen auf dem Stand ihrer Vorerfahrungen abzuholen: HyStarter, HyExperts und HyPerformer.

Die Bewerbung in der Kategorie HyExperts wurde dem Landkreis aufgrund der fortgeschrittenen Konzeptentwicklung nahegelegt und in dem Erfolg sieht auch Landrat Roger Lewandowski nicht nur einen ersten Meilenstein, sondern auch die Bestätigung für ein großes regionales Interesse und schon vorhandenes Potenzial im Kreis: „Ich freue mich sehr, dass unser Wettbewerbsbeitrag überzeugen konnte und die intensiven Bemühungen im Vorfeld mit der Anerkennung als HyExpert-Modellregion gewürdigt wurden. Wasserstoff bietet als Energieträger ein großes Zukunftspotenzial, den wir im Sinne eines nachhaltig agierenden Landkreises nutzen wollen. Dazu braucht es visionäre Mitstreiter, die wir mit über 35 Projektpartnern aus den Bereichen Energieversorgung, Logistik, Kommunen, Verkehrs- und Versorgungsunternehmen sowie Forschungseinrichtungen im Vorfeld der Bewerbung gewinnen konnten. Das Interesse ist groß, lokal produzierten Wasserstoff für den hiesigen Wärme- und Mobilitätssektor zu nutzen. Wir als Landkreis möchten die bei uns vorhandenen Innovationspotenziale nutzen, um den Aufbau einer gesamten Wertschöpfungskette hier im Landkreis zu ermöglichen und voranzubringen.“

Im Juni hatte die Landkreisverwaltung ihre Bewerbung beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur eingereicht. Klimaschutzmanagerin Stephanie Müller begleitet das Projekt landkreisseitig und arbeitet nun an den nächsten Schritten. „Mit der Fördersumme wollen wir mittels einer Machbarkeitsstudie untersuchen, wie im Havelland aus erneuerbarer Energie und nicht mehr recycelbaren Wertstoffen Wasserstoff hergestellt werden kann. Weiterhin wollen wir ermitteln, wie dieser Wasserstoff verteilt, gespeichert und im Verkehrssektor, in der Logistik oder bei der Wärmeerzeugung eingesetzt werden kann.“

In einem nächsten Schritt werden die Fördergelder bis zum 31. Januar 2022 beantragt. Nach Antragsprüfung und -bewilligung kann die Erstellung der regionalen Machbarkeitsstudie erfolgen.