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500 Kilometer auf Fontanes Spuren

Überregionales Radwege-Projekt zum 200. Geburtstag von Theodor Fontane vorgestellt

Das Land Brandenburg feiert 2019 den 200. Geburtstag von Theodor Fontane unter der Motto „fontane.200“. Um diesen Geburtstag entsprechend zu würdigen, haben die beiden Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Havelland und Ostprignitz-Ruppin ein besonderes touristisches Angebot auf den Weg gebracht: die Fontaneroute „FONTANE.RAD“.

Als überregionales Kooperationsprojekt verbindet die Fontaneroute die vier Landkreise Ostprignitz-Ruppin - mit Fontanes Geburtsstadt Neuruppin -, Havelland, Oberhavel und Potsdam-Mittelmark sowie die Landeshauptstadt Potsdam und Stadt Brandenburg an der Havel.

Am Freitag, 14. September haben die LAG-Gruppen, Vertreter der Landkreise und Tourismusverbände die Ergebnisse der Konzeptionsphase (Entwicklung des Routenverlaufs, die Auswahl der Fontane-Orte) in Fontanes Geburtsstadt Neuruppin präsentiert und den Staffelstab zur baulichen Realisierung symbolisch an die Landkreise und Kommunen übergeben.

„Das Projekt ist eines der größten landkreisübergreifenden Kooperationsprojekte im Bereich des Tourismus. Uns ist ein Schulterschluss mit den beteiligten Städten, Landkreisen und LAG-Gruppen gelungen, denn der Tourist hält nicht an der Kreisgrenze an“, sagte Roger Lewandowski, Landrat des Landkreises Havelland. „Damit kann man den gesamten Tourismus motivieren und mitziehen“, freute sich die LAG-Vorsitzende des Havellandes, Bärbel Eitner über das Gemeinschaftsprojekt.

Die Radroute „FONTANE.RAD“ führt durch das Havelland – nördlich weiter durch das Ruppiner Seenland über Oranienburg bis nach Berlin und verbindet dabei die Fontane-Orte Ribbeck und Neuruppin. Südlich führt die Route über Nauen, Brieselang, Ketzin/Havel und Paretz durch Werder/Havel bis nach Potsdam.

An historischen und biografischen Orten entlang der Radroute, die einen Fontane-Bezug haben, werden Informations-Stelen aufgestellt, die Auskunft zu wichtigen Stationen des Lebens und Schaffens Theodor Fontanes geben. Die Hauptroute umfasst rund 300 Kilometer. Darüber hinaus gibt es sieben Tagestouren, zu weiteren wichtigen Orten. So können insgesamt 500 Kilometer geradelt werden, die bestehenden Radrouten wurden in das Gesamtprojekt integriert. Auch über 2019 hinaus soll die Route langfristig weiter bestehen und den Radtourismus weiter stärken. Darüber hinaus hat das rbb Kulturradio eine passende App entwickelt, auf der die Route samt Routenplaner abrufbar sein wird sowie Details, Videos und Audiodateien das Fontane-Paket abrunden werden.

„Für die Reiseregion Havelland und darüber hinaus erhoffen wir uns eine Strahlkraft dieses Projektes auf den regionalen Tourismus. Keine Region ist enger verbunden mit dem Dichter Theodor Fontane als die unsere. Nicht nur ist es seine Heimat; mit seinen berühmten Wanderungen durch die Mark Brandenburg wirbt er nach wie vor für unsere Region. Das müssen wir für uns nutzen“, sagte der Landrat des Havellandes.

Neben der Route an sich sollen touristische Partner entlang der Strecke „FONTANE.RAD“ für das Thema begeistert werden, um Fontane anlässlich seines Geburtstages erlebbar zu machen. „Die Route lebt auch von den Erlebnissen links und rechts des Weges“, sagte Matthias Kühn, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Havelland. Ob Gastronomie, Museen oder Hotels – wer sich daran beteiligen möchte und noch nach Ideen sucht, der kann sich bei den Tourismusverbänden melden.

„Einer der wichtigsten Partner im Havelland und eine wichtige Schnittstelle der Landkreise wird das Schloss Ribbeck als zentraler Anlaufpunkt im Fontanejahr sein, mit einer neuen Dauerstellung zu Fontane sowie einem ausgefüllten Veranstaltungskalender speziell zum Fontanejahr. Zum Beispiel wird Effi Briest im Rahmen der sommerlichen Schlossfestspiele in Ribbeck aufgeführt“, kündigt Roger Lewandowski für das kommende Jahr an. Nach der offiziellen Präsentation sollen nun die Stelen produziert und aufgestellt werden – rund 60 werden es entlang der Route sein.

Die Konzeptionsphase inklusive Marketing kostete 173.000 Euro, 80 Prozent davon wurden über Leader-Mittel gefördert. Die Umsetzung wird noch einmal circa 220.000 Euro kosten.