Nach insgesamt eineinhalb Jahren Unterstützung bei der Bewältigung der Corona-Pandemie haben im März die letzten Bundeswehr-Soldaten ihren Einsatz im Landkreis Havelland beendet. „Seit September 2020 war die Bundeswehr für uns ein wichtiger und verlässlicher Partner im Kampf gegen das Coronavirus“, sagt Landrat Roger Lewandowski. „Für die andauernde Hilfe in diesen schwierigen Zeiten sind wir als Landkreis äußerst dankbar. Die Corona-Pandemie hat – wie schon andere Krisenlagen in der Vergangenheit – einmal mehr gezeigt, dass wir uns auf die Bundeswehr verlassen können.“
Die ersten fünf Soldaten vom Hubschraubergeschwader 64 aus Holzdorf begannen ihren Einsatz im Landkreis Havelland am 16. September 2020. Bis zum März 2022 waren anschließend fast ununterbrochen immer wieder verschiedene Soldatinnen und Soldaten der Streitkräftebasis sowie aus dem Heer, der Luftwaffe und der Marine im Rahmen der landesweiten Amtshilfe als Unterstützungskräfte im Havelland vor Ort. Längster Truppensteller war mit insgesamt acht Monaten das Logistikbataillon 172 aus Beelitz. Bis zu drei Monate Einsatzzeit im Havelland leisteten das Stabsmusikkorps der Bundeswehr aus Berlin, das Logistikbataillon 171 aus Burg, das Spezialpionierregiment 164 Husum sowie das Kommando Luftwaffe aus Berlin.
Weitere Unterstützung bekam der Landkreis vom Gefechtsübungszentrum Heer Gardelegen/Altmark, vom Panzerbataillon 104 Pfreimd, vom Objektschutzregiment der Luftwaffe Friesland, vom Jägerbataillon 413 Torgelow, vom Fernmeldebataillon 610 Prenzlau, vom Bataillon Elektronische Kampfführung 912 und vom Multinational CIMIC Command Nienburg/Weser, vom Marinefliegerkommando Nordholz sowie vom Logistikregiment 1 Burg.
Eingesetzt wurden die Soldatinnen und Soldaten schwerpunktmäßig zur Unterstützung des Gesundheitsamtes in der Kontaktnachverfolgung. Hier waren im Durchschnitt durchgängig 15 Einsatzkräfte tätig. Auch bei der Umsetzung der Teststrategie des Bundes für Testungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie in den kommunalen Testzentren hat die Bundeswehr personell unterstützt. Gleiches gilt für die Impfzentren und später Impfstellen des Landkreises. Zu Beginn des Jahres 2022 haben die eingesetzten Bundeswehrkräfte auch organisatorische und unterstützende Aufgaben in Alten- und Pflegeeinrichtungen wahrgenommen. Im April und Mai 2021 waren teilweise bis zu 68 Soldatinnen und Soldaten gleichzeitig im Havelland eingesetzt, um diese Aufgaben zu bewältigen. „Das war eine großartige Unterstützung, die vor allem für unser Gesundheitsamt eine wichtige Entlastung war“, so Landrat Lewandowski. „Die Bundeswehr hat uns sehr effektiv über einen langen Zeitraum unterstützt. Dafür ist das Gesundheitsamt sehr dankbar. Trotz häufiger Wechsel haben sich die Soldatinnen und Soldaten immer wieder schnell eingefunden, Erfahrungen aus anderen Einsätzen eingebracht und Neues schnell angenommen“, ergänzt Amtsärztin Dr. Anna Müller.
Eine wichtige Schnittstelle zwischen Bundeswehr und Landkreisverwaltung stellte dabei stets das Kreisverbindungskommando Havelland dar, das bereits seit Beginn des Jahres 2020 den havelländischen Corona-Krisenstab unterstützte und Kontakt zu den eingesetzten Kräften der Bundeswehr sowie den zivilen Organisationen vor Ort hielt. „Die Zusammenarbeit mit dem Kreisverbindungskommando klappt seit Jahren hervorragend. Es ist eine wichtige Säule des Katastrophenschutzes in unserem Landkreis“, sagt Roger Lewandowski. „Auch das Kreisverbindungskommando Havelland dankt den eingesetzten Kräften der Bundeswehr und allen zivilen Beteiligten auf Landkreisebene, aus den Ämtern und Kommunen sowie aus den verschiedenen Hilfeleistungsorganisationen und Pflegeeinrichtungen für die sehr gute und professionelle Zusammenarbeit“, so Oberstleutnant Dirk Heyer, Leiter des Kreisverbindungskommandos. „Die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten wurden sehr wertschätzend und dankbar in allen zu unterstützenden Bereichen aufgenommen und haben sich für ihre verantwortungsvolle Auftragserfüllung zur Unterstützung im Rahmen der Amtshilfe im Havelland dabei sehr wohlgefühlt.“