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Landrat tourt durch die Kreisstadt Rathenow

Der havelländische Landrat Roger Lewandowski war im Rahmen seiner diesjährigen Ortsbesuche in der Kreisstadt Rathenow unterwegs.

Der havelländische Landrat Roger Lewandowski war im Rahmen seiner diesjährigen Ortsbesuche am vergangenen Mittwoch in der Kreisstadt Rathenow unterwegs. Zum Auftakt stand im Rathaus ein Gespräch mit Bürgermeister Ronald Seeger auf dem Plan. Im Anschluss daran stellten Landrat und Bürgermeister gemeinsam eine Ausstellungstafel zum Thema 30 Jahre Deutsche Einheitim Havelland vor, die fortan in einem der Flure des Rathauses hängen wird.

Als nächstes ging es zur Milcafea GmbH, die einst im Jahr 1993 als Deutsche Milcafea als Produktionsstätte der Hamburger Cafea GmbH in Rathenow gegründet wurde.  Seit 2002 ist Dr. Martina Scheider die Betriebsleiterin am Standort, der derzeit 140 Mitarbeiter hat. Wo früher einmal die Rathenower Molkerei florierte, ist eine der acht modernen Produktionsstätten der international agierenden Cafea-Gruppe entstanden. In Rathenow entstehen dabei hochwertige lösliche Kaffee- und Kakaogetränke. Das Unternehmen ist zudem Ausbildungsbetrieb für Lebensmitteltechniker, Maschinen- und Anlageführer sowie Mechatroniker und Laboranten.

Nach dem Besuch der Milcafea GmbH traf sich der Landrat mit Vertretern des städtischen Kinder- und Jugendparlaments und des örtlichen Streetworkteams. Das Parlament wurde im Februar 2003 gegründet und ist somit das zweitälteste Jugendparlament in Brandenburg. Gemeinsam mit dessen Vorsitzenden Juma Missfelder und den Streetworkern André Neidt und Rick Smyczek sprach Landrat Lewandowski über Formen der Jugendbeteiligung via Social Media und den zunehmenden Drogenkonsum in Rathenow. Der Landrat betonte, wie wichtig die Beteiligung der Jugend sei und wies auf die vor kurzem gestartete Aktion „Ihr fragt. Der Landkreis antwortet!“ hin. „Ziel der Aktion ist es, von den Ideen, Wünschen und Fragen der jungen Havelländerinnen und Havelländer zu erfahren und den so entstehenden Austausch öffentlich sichtbar zu machen. Nur, wenn wir die Interessen und Wünsche der jüngeren Generation kennen, können wir sie auch bei der Weiterentwicklung unseres Landkreises berücksichtigen“, so Roger Lewandowski.

Besuch im Ortsteil Grütz

Anschließend ging es für den Landrat gemeinsam mit Ortsvorsteher Torsten Kenzler und Ortswehrführer Rainer Brüch zur Freiwilligen Feuerwehr im Rathenower Ortsteil Grütz. Diese zählt derzeit zehn aktive Kameraden. Die erst kürzlich gegründete Jugendfeuerwehr bestehend aus acht Jungen und Mädchen sowie die Alters- und Ehrenabteilung mit elf Kameradinnen und Kameraden sind ebenfalls Teil der Freiwilligen Feuerwehr. 2018 erfolgten der Anbau eines normgerechten Stellplatzen und kleine Umbaumaßnahmen im Bereich des alten Stellplatzes. Die Kosten für das Projekt lagen bei ca. 180.000 Euro. Ein anderes Thema war der Bau von Ferienwohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Marina in Grütz. Ein Investor aus Leipzig plant den Bau von 38 Wohnungen und einem 24 Meter hohen Wohnturm. Auch der neu gebaute Spielplatz in der Dorfmitte und die Badestelle an der Havel wurden besichtigt.

Die nächste Station des Ortsbesuches war das Bauprojekt der Grundschule „Otto-Seeger“ in Rathenow-West. Zwei der aus drei Gebäudeteilen bestehenden Schule werden abgerissen und durch einen modernen Anbau ersetzt. Der Rest des Altbaus wird zudem saniert. Das Projekt wird voraussichtlich 5,7 Millionen Euro kosten. Insgesamt werden durch die Baumaßnahme die Anforderungen an eine moderne Schule, etwa hinsichtlich des Brandschutzes und der Barrierefreiheit, erfüllt. Zukünftig sollen die Schule Platz für 225 und der Hort für 150 Kinder bieten. Während der Bauphase wird ein Containerbau auf dem nah gelegenen Sportplatz für den Schulbetrieb genutzt.

Abschließend sprach der Landrat mit dem Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche e.V. und besichtigte in diesem Zusammenhang auch die Kirche.  Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Förderkreises spendete der Landrat 250 Euro im Namen des Landkreises Havelland für den Wiederaufbau. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Seit 1996 bemüht sich der Förderkreis um den Wiederaufbau. Ein Sanierungskonzept sah 7,5 Millionen Euro für den Abschluss dieses Ziels vor. 2020 wurde es vom Landtag des Landes Brandenburg verabschiedet. Somit können für das Vorhaben 3,75 Millionen Euro vom Land und 3,75 Millionen Euro vom Bund abgerufen werden. Nach aktuellen Rechnungen bleiben zwei Projekte aber weiter offen: die Nachschnitzung der Barocken Kanzel und eine neue Orgel. Hierfür sind noch einmal rund 2 Millionen Euro erforderlich.