Am 03. Dezember 2025 wurde deutschlandweit erneut der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen begangen – ein Datum, das seit mehr als drei Jahrzehnten dazu dient, die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf Barrierefreiheit, Teilhabe und Gleichberechtigung zu lenken. Der von den Vereinten Nationen eingerichtete Aktionstag erinnert daran, dass Inklusion eine fortlaufende Aufgabe bleibt.
Auch die Stadt Falkensee hat diesen Anlass genutzt und in diesem Jahr zum zweiten Mal eine symbolische Fahnenhissung vor dem Rathaus durchgeführt. Die eigens gestaltete Fahne in den Farben Gold, Silber und Bronze wurde feierlich gehisst – begleitet von zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung sowie von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Selbstvertretungsgruppen. Grundlage dieser jährlichen Aktion ist ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung.
Auf Einladung der Stadt sprach die Integrationsbeauftragte des Landkreises, Noemi Pietruszka, ein Grußwort. Sie hob hervor, wie bedeutend das Thema Inklusion im Havelland ist: Insgesamt 16.418 Menschen im Landkreis besitzen einen Grad der Behinderung von 50 oder mehr und gelten damit als schwerbehindert. Diese hohe Zahl macht deutlich, wie notwendig kontinuierliche Anstrengungen für ein inklusives Miteinander sind.
Noemi Pietruszka zeigte sich erfreut darüber, dass auch auf Bundesebene zunehmend Bewegung in das Thema kommt und die politische Aufmerksamkeit für Inklusion wächst.
„Am 17. Dezember soll der Bundestag die Änderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes beschließen. Der Entwurf enthält wichtige Regelungen zum Abbau der nach wie vor bestehenden Barrieren: Im öffentlichen Bereich ist vorgesehen, dass öffentlich zugängliche Bauten des Bundes bis 2035 barrierefrei gestaltet werden sollen; bis 2045 ist eine vollständige bauliche Barrierefreiheit verpflichtend. Darüber hinaus sollen Kompetenzzentren für Leichte Sprache sowie für Gebärdensprache aufgebaut werden. Diese sollen Ministerien und Behörden dabei unterstützen, mehr barrierefreie Informationen bereitzustellen. Auch sämtliche Dokumente des Bundes – insbesondere Anträge und behördliche Schreiben – sollen barrierefrei gestaltet werden. Das sind alles sehr wichtige und richtige Änderungen, die zeigen, dass das Thema Inklusion zunehmend in das Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger rückt. Gut so!“
Obwohl vieles bereits auf einem guten Weg ist, sieht die Vorsitzende des Teilhabebeirats der Stadt Falkensee,
Angelika Falkner-Musial, noch Luft nach oben in puncto Inklusion: „Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder von uns kann tagtäglich dazu beitragen, eine inklusive Gesellschaft zu gestalten. Das beginnt bereits damit, meinem Gegenüber sensibel zu begegnen. Denn jeder von uns kann von einer Behinderung betroffen sein – nicht jede Behinderung ist sichtbar. Unabhängig davon sehe ich auch die Politik auf Bundes- wie auf Landesebene in der Verantwortung. Gesetzlich vorgeschriebene Barrierefreiheit bringt wenig, wenn es keine Instrumente gibt, um Verstöße zu sanktionieren – zum Beispiel bei fehlender baulicher Barrierefreiheit in öffentlich zugänglichen Gebäuden, mangelnder Barrierefreiheit im Internet oder im ÖPNV sowie bei fehlenden Angaben zu Inhaltsstoffen an Buffets.“
Die Beauftragte der Stadt Falkensee, Juliane Wutta-Lutzmann, betont ebenfalls die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen und freut sich zugleich darüber, dass es in der Stadt Falkensee nicht an engagierten Akteurinnen und Akteuren mangelt. „Barrieren können nur abgebaut werden, wenn alle gemeinsam daran arbeiten: Politik, staatliche Behörden und die Zivilgesellschaft. Ich freue mich, dass es in Falkensee ein so großes und engagiertes Netzwerk von Einzelpersonen und Organisationen gibt, die sich aktiv für Barrierefreiheit und Inklusion einsetzen.“, so Wutta-Lutzmann.

