Seit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung verbindet den Kreis Siegen-Wittgenstein mit dem damaligen Landkreis Nauen, der im heutigen Landkreis Havelland aufgegangen ist, eine Freundschaft.
Im 25. Jahr der Deutschen Einheit wurde diese Freundschaft am Dienstagabend offiziell mit der Unterzeichnung und dem Austausch von Freundschaftsurkunden bekräftigt.
Die Unterzeichnung sowie der Austausch fand im Konventsaal von Stift Keppel in Allenbach statt. Unterschrieben wurden die Freundschaftsurkunden von den beiden jeweiligen Landräten. Dr. Burkhard Schröder und Andreas Müller, die nach einigen Dankesworten die Urkunden austauschten.
Entstanden war der Kontakt in den 90er Jahren. „Unser Berliner Partnerbezirk Spandau hatte schon vor dem Mauerfall partnerschaftliche Verbindungen zur Stadt Nauen im damaligen DDR-Bezirk Potsdam. Und so kam aus Spandau vom damaligen Bezirkbürgermeister Werner Salomon die Anfrage an Oberkreisdirektor Karlheinz Forster, ob die Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein, sich vorstellen könne, in Nauen beim Aufbau der dortigen Kreisverwaltung sowie des Havellandklinikums zu helfen.
Dazu haben die Kolleginnen und Kollegen der Kreisverwaltung gerne „Ja“ gesagt“, so Landrat Andreas Müller. Die Freundschaftsurkunde beinhaltet folgende Zeilen:
Der 25. Jahrestag der friedlichen Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten ist Anlass, die ohnehin seit Jahren gepflegten und freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Landkreis Havelland und dem Kreis Siegen-Wittgenstein nunmehr auch formell mit einer Partnerschaftsvereinbarung zu beurkunden. Ziel dieser Vereinbarung ist es, eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den beiden Kreisen zu entwickeln und dadurch mit einem kontinuierlichen Erfahrungsaustausch die kommunale Selbstverwaltung zu stärken. Dabei soll auf vielfältige Kontakte zwischen den Einwohnerinnen und Einwohnern, den Gemeinden, Vereinen und Organisationen hingewirkt werden. Insbesondere soll die Zusammenarbeit in folgenden Bereichen durch Austausch vertieft werden: Jugendarbeit, Sport, Kultur und Tourismus, Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsunternehmen, ÖPNV und Güterverkehr sowie im Artenschutz. Der Austausch soll dazu beitragen, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen.
Am Besuch der Delegation aus dem Havelland nahmen unter anderem die Kreistagsvorsitzende Manuela Vollbrecht und Vertreter der Fraktionen teil. Der Besuch wurde zu einem Fachaustausch auf Verwaltungsebene genutzt. Außerdem konnten die Teilnehmer das Kreisklinikum in Siegen und die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Bad Berleburg besuchen. Die Delegation hat weiterhin das Stadtentwicklungsprojekt „Siegen zu neuen Ufern“ und das „Wisent-Wildnis-Artenschutzprojekt“ am Rothaargebirge kennengelernt.