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Mit Kohlendioxyd wird der Assel zu Leibe gerückt

Pressemitteilung 48/2009

Pressemitteilung 48/2009

 

Mikrobiologisch hat sich das Trinkwasser in Brieselang in der vergangenen Woche weiter verbessert. Krankheitskeime sind überhaupt nicht vorhanden, andere Werte, die in den zurück liegenden Tagen überdurchschnittlich waren, normalisieren sich allmählich. Die Ursache des Assel-Befalls ist dagegen immer noch nicht gefunden.

 

"Die Ergebnisse der mikrobiologischen Beprobung vom 13. 3. 2009 haben bestätigt, dass das Trinkwasser in Brieselang frei von Krankheitserregern und für alle Verwendungszwecke und Nutzergruppen roh und unbehandelt ohne gesundheitliche Gefährdung genieß- und einsetzbar ist", lautet das Ergebnis der neuesten Untersuchungen des Brieselanger Trinkwassers. Diese Ergebnisse wurden am gestrigen Montag bei der turnusmäßigen Tagung des Arbeitsstabes beim Wasser- und Abwasserverband Havelland WAH bekannt gegeben. Bislang noch erhöhte Werte resultierten aus den umfangreichen Spülungsmaßnahmen im Trinkwassernetz, die zu Aufwirbelungen von Ablagerungen geführt haben. Derartige Ablagerungen sind völlig normal und treten in jedem Rohrleitungsnetz auf.

 

Für den Befall mit Wasser-Asseln haben aber auch die Experten der Spezial-Firma AquaLytis aus Königs Wusterhausen keine Ursache finden können. Intensive Untersuchungen, die diese Firma am 9. und 10. März in ganz Brieselang durchgeführt hatte, zeigten das Vorkommen von Asseln in fast dem gesamten Netz von Brieselang, während Wasserwerk und Wasserspeichereinrichtungen frei von Asseln waren. "Es handelt sich mit Sicherheit um einen längeren Befall und keinen frischen Eintrag", erklärte Diplom-Biologin Ute Michels während der Beratung. Woher der stammt, wird kaum noch eindeutig herauszufinden sein. Nach Ansicht der Experten können auf Grund der Recherchen Lecks oder Verbindungen mit Oberflächenwasser ausgeschlossen werden. Da die Asseln selbst die Wasserqualität nicht verändern und sich zudem sehr stark an den Rohrwandungen festklammern, können sie nur - wie jetzt geschehen - nachgewiesen werden, wenn sie oder ihre Reste irgendwo zu Tage kommen, zum Beispiel in Partikelfiltern oder Wasseruhren. Einen ausführlichen Bericht will die Biologin am Montag, dem 23. März, zur nächsten Sitzung des Arbeitsstabes vorlegen.

 

Um diesen Befall endgültig zu beseitigen, plant der WAH nun CO2-Spülungen. Bei dieser Technik wird das Rohrleitungsnetz schrittweise mit mit Kohlendioxyd angereichertem Wasser (vereinfacht ausgedrückt Selters-Wasser) gespült. Das CO2 im Wasser soll die Tiere soweit betäuben, dass sie sich nicht mehr festhalten und weggespült werden können. Diese Reinigungsmethode ist für Menschen völlig ungefährlich, bringt aber Unannehmlichkeiten mit sich, da hierzu ganze Rohrleitungsabschnitte komplett abgeschiebert werden müssen.

 

Weiterführende Informationen sind auf der Internetseite des WAH zu finden (www.wah-nauen.de unter "News").