Das Pfingstfest steht vor der Tür, und bei anhaltend schönem Wetter steht einem Start der persönlichen Badesaison nichts im Wege: Aus gesundheitlicher Sicht spricht alles für ein erquickendes und erholsames Badevergnügen in grüner Natur. Darüber informiert aus aktuellem Anlass das Gesundheitsamt des Landkreises Havelland.
Wie in jedem Jahr wurden zu Beginn der Badesaison alle traditionellen Badestellen überprüft und die Qualität des Wassers durch Probenahmen kontrolliert. Das Fazit für die 29 überwachten Stellen lautet: Keine mikrobiologischen Beanstandungen - keine Einschränkungen aus hygienischer Sicht. Das betrifft auch alle beprobten Badestellen an der Havel, z.B. in Ketzin, Bahnitz, Göttlin oder Grütz.
Die wichtigsten Kriterien bei der Beurteilung eines Gewässers zum Baden sind die Bakterienzahlen. So dürfen laut der Brandenburgischen Badegewässer-Verordnung z.B. maximal 10.000 fäkalcoliforme Keime pro 100 ml Wasser nachweisbar sein, um ein Gesundheitsrisiko beim Baden ausschließen zu können. In den letzten elf Jahren übertrafen ganze zwei von insgesamt 1622 Proben diesen Höchstwert. Damit liegt die Beanstandungsquote nur bei 0,1 %. Insgesamt sechs Proben (0,4 %) überschritten den Grenzwert von 2000 Keimen pro 100 ml für gesamtcoliforme Bakterien. Beide Keimarten zählen zu den so genannten Darmbakterien und sind in Abwässern enthalten.
Die mikrobiologische Qualität der untersuchten heimischen Gewässer ist also grundsätzlich einwandfrei.
Dass dies nicht immer der Fall war, zeigt ein Blick in frühere Untersuchungsergebnisse. So wurden beispielsweise noch im Jahr 1995 in der Havel nördlich von Rathenow (stromabwärts) 31,6 % Grenz- und 78,9 % Richtwertüberschreitungen angetroffen. Sie belegen den damals noch bedeutenden Einfluss, den ungenügend geklärte Abwässer auf die Qualität des Flusswassers hatten. Durch die Modernisierung von Kläranlagen hat sich die damalige erhebliche mikrobiologische Belastung der Havel von Grund auf verbessert.
Die regelmäßigen Überwachungen der Badegewässer durch das Gesundheitsamt erfolgen von Anfang Mai bis Mitte September eines jeden Jahres. Badestellen, die mehr als nur lokale Bedeutung haben, werden alljährlich im Amtsblatt des Landes Brandenburg veröffentlicht. Im Landkreis Havelland sind dies der Nymphensee Brieselang, das Strandbad Ketzin, der Kleßener See sowie die Badestellen Hohennauen, Dranseschlucht Ferchesar und Bauerndeich Semlin am Hohennauener/Ferchesarer See. Hier werden alle 14 Tage hygienische Überprüfungen einschließlich Probenahmen durchgeführt. An den anderen Badestellen erfolgen die Überwachungen in monatlichem Rhythmus.
Die aktuellen Untersuchungsergebnisse werden durch das Gesundheitsamt regelmäßig den verantwortlichen Kommunen oder Trägern mitgeteilt. Die Veröffentlichung dieser Befundberichte erfolgt an den ortsüblichen Bekanntmachungstafeln in den Gemeinden oder durch Aushänge vor Ort an den Badestellen. Für die überregional bedeutsamen Badestellen sind die Ergebnisse auch über die Homepage des Brandenburgischen Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums tagaktuell abrufbar. Weitere Auskünfte erteilen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes gern telefonisch unter 03385/551-7120 (Rathenow) oder 03321/403-5351 (Nauen).
Soeben druckfrisch erschienen ist eine neue Badestellenkarte für das Land Brandenburg. Sie liegen kostenfrei aus im Gesundheitsamt in Rathenow, Forststr. 45, Haus A des Paracelsus-Krankenhauses, oder im Verwaltungssitz Nauen, Goethestr. 59/60.